Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1897 (1897 (1899))

479 
Alle übrigen Erkrankungen boten wenig Bemerkenswertes, doch war eine große Anzahl 
der Art, daß dieselben eine Behandlung während des größten Teiles des Jahres erforderlich 
machten, soweit es sich um chronische Erkrankungsformen handelte. 
8. Bezirk. 
(Rest des Lorenzer Burgfriedens sowie die Landgemeinden Gibitzenhof und 
Glaishammer). 
Wie es der Bezirk mit sich bringt, waren auch im Berichtsjahre die chronischen 
Erkrankungen, namentlich Lungenschwindsucht, chronische Gicht, chronische Unterschenkelgeschwüre 
am ausgiebigsten. Von akuten Infektionskrankheiten traten am meisten Keuchhusten und 
Scharlach auf, Masern nur ganz vereinzelt. 
Luetische Erkrankungen mit sekundären Erscheinungen, sowie akute Gonorrhoe kamen gar 
nicht zur Behandlung, dagegen einige sehr schwere gummöre Syphilide. 
An chirurgischen Erkrankungen waren es hauptsächlich Panaritien und Phlegmonen, die 
bemerkenswert wären. 
An Psychose — Melancholie — litt eine Kranke. 
Der Winter des Jahres 1897, der ja, was die Temperaturverhältnisse anbelangt, ungemein 
mild verlief, ließ bedeutende Abnahme der Unterstützungsgesuche sowie Kälteerkrankungen wahr— 
nehmen. Sämtliche Kranke waren wie immer gut untergebracht und gut verpflegt, ebenso 
war nirgends ein Mangel an notwendiger Unterstützung zu finden. 
Mit dem Berichtsjahre schloß die zehnjährige armenärztliche Thätigkeit des für diesen 
Bezirk aufgestellten Arztes. 
— 
d 
Vierter Abschnitt. 
Armenbeschäftigungsanstalt. 
n 
el 
h 
it 
ich 
au 
ich 
och 
tet 
en 
Die genannte Anstalt, welche zur Aufnahme und Beschäftigung armer, arbeitsfähiger, 
hier heimatsberechtigter Personen dient, die anderwärts Arbeitsverdienst und Obdach nicht erhalten 
können, befindet sich im Anwesen Katharinenkloster Nr. 7. Jugendlichen Personen wird die 
Aufnahme nicht gestattet. 
Im Berichtsjahre fanden 57161] Männer und 3—11] Frauen während 4272 4 124 Aufent— 
haltstagen Unterkunft. Der Aufenthalt einer Person betrug im Durchschnitt 71,20 166,52) 
Tage; der durchschnittliche Tagesstand betrug 11,7 [11,27) Personen. Der höchste Stand der 
Anstaltsbewohner mit 28 war am 27. Dezember 1897, der niedrigste Stand mit 2 vom 
27. April mit 13. Juni und 4. mit 18. Juli 1897. 
Die Handhabung der Disziplin ist durch eine Hausordnung geregelt. Als Pfleger der 
Anstalt ist ein Bezirksarmenpflegschaftsrat aufgestellt. 
Die Aufgenommenen werden je nach der Leistungsfähigkeit unter Anfsicht eines Haus— 
beziehungsweise Werkmeisters beschäftigt, und zwar erstreckt sich die Arbeitszeit mit Ausnahme 
der Sonn- und Feiertage und der Nachmittage an den Samstagen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.