Beginn des Abbruchs der Gebäude im Klaragarten an der Königsstraße.
Auf Seite 451 und 452 im Abschnitte über die Veränderung im städtischen
Grundbesitz ist dargelegt, unter welchen Umständen der Klaragarten und
die umliegenden Gebäude seitens der Stadtgemeinde erworben und dann
wieder verkauft wurden, um das neue Bauquartier zu schaffen, welches
von der Luitpoldstraße durchzogen wird.
Beginn der Erdarbeiten für den Bau des neuen Schulhauses an der Goethestraße.
Aufstellung der Nachbildung des sogenannten Peuntbrunnens in der
Katharinenkirche.
Im Jahre 1650 beschloß der Rat zu Nürnberg, auf dem Marktplatze
dahier einen stattlichen Brunnen in Erz errichten zu lassen. Christoph
Ritter, ein Nürnberger Goldschmied, verfertigte zu demselben ein Modell
in Wachs, nach welchem der Bildhauer Georg Schweigger sämtliche Figuren
groß modellierte, die alsdann von dem Geschützgießer Wolf Herold in
Nürnberg in Erz gegossen wurden. Sämtliche Figuren, bestehend aus
dem Wassergott Neptun mit dem Dreizack auf hohem, reichgeschmückten
Sockel, dann zwei unter ihm im Becken des Brunnens befindlichen Reitern
auf Seepferden, zwei auf Urnen sitzenden Wassernymphen, zwei kleinen
auf Muscheln blasenden und vier auf Seedrachen und Delphinen reitenden
Tritonen, waren nach Verlauf von acht Jahren vollendet. Leider blieb
es uur bei den Vorbereitungen zur Aufrichtung des Brunnens, und
bald wurden die Arbeiten gänzlich eingestellt. Wahrscheinlich war die
Schwierigkeit, das nötige Wasser ergiebig herzuleiten, die Schuld, daß
die völlige Instandsetzung des Brunnens, sowie dessen Aufstellung auf
dem Marktplatze unterblieb. Nahezu hundertundvierzig Jahre waren die
Brunnenteile in einem Stadel des Peunthofes aufbewahrt. Im Jahre
1797, in den schweren Zeiten der Not und der Bedrängnisse, sah sich die
Stadt gezwungen, sämtliche Figuren samt dem deutschen Reichs- und den
Nürnberger Wappen für 66000 Gulden an den russischen Kaiser Paul J.
zu verkaufen, welcher den Brunnen im Park des kaiserlichen Lustschlosses
Peterhof bei Petersburg aufstellen ließ, wo er sich heute noch befindet.
Auf Ansuchen des Stadtmagistrats vermittelte im Jahre 1895 die königliche
Staatsregierung bei dem Zaren Nikolaus II. die Genehmigung, die
Brunnenfiguren und die dazu gehörigen Verzierungen in Peterhof in
Gips abzuformen. Im Laufe des Jahres 1896 wurden durch den Münchener
Gipsformator Ludwig Leichmann die Abgüsse der Brunnenfiguren in
vortrefflicher Weise hergestellt. Die Kosten beliefen sich auf 13000 Mark
und wurden durch freiwillige Spenden hiesiger Bürger bestritten. Die
Abgüsse sind nunmehr in der Katharinenkirche dahier in derjenigen An—
ordnung aufgestellt, in welcher der Brunnen einst den Marktplatz zieren
sollte. Vom 3. Juli bis 8. August 1897 war der Brunnen der öffent.
lichen Besichtigung unterstellt.
14. Juni. Hauptversammlung des Deutschen Buchdruckervereins.
Wurde im Saale des Gasthofs zum Strauß veranstaltet.
12. bis 19. Juni. Sommerfeste mit Marineschauspielen und Bazar in den Parkanlagen der
Rosenau.
13. Mai.