Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge.
ließ sich auch in der heißen Jahreszeit die Milchausgabe in den Nachmittagsstunden nicht
unigehen, weil im Moltereibetrieb nicht genügend Platz zur Aufstapelung der Milch vor⸗
handen war. Durch die Schaffung der zwei Milchaufbewahrungs⸗ und Ausgaberäume, die
nit 18 Milchbehältern ausgestattet sind, ist es nunmehr möglich,. die Milchausagabe aus⸗
schließlich auf die Nachtzeit zu verlegen.
An Neubauten wurden aufgeführt: ein Lagerraum, drei Werkstätten und eine Kan⸗
tine für das Betriebspersonal. Die Errichtung der Kantine war durch die Cag⸗ und Nacht⸗
arbeit bedingt und hat sich gut bewährt. Im Betrieb selbst wurde ein vierter Kühlraum
zur Aufbewahrung der Flaschenmilch geschaffen, der Joghurtfabrikationsraum neu angelegt
und gleichzeitig die beiden Untersuchungsräume aus Zweckmäßigkeitsgründen zu einem größeren
Caboratorium vereinigt. An Maschinen wurden neu beschafft: eine komplette automatische
bürstenlose Flaschenreinigungs⸗, Abfüll⸗ und Verschlußanlage, eine Butterformmaschine und
zwei Aufzüge. Die gesamte neue Maschinenanlage hat sich sehr gut bewährt. Die Arbeiten
werden dadurch beschleunigt und dabei wird noch Personal eingespart.
über die Warenvermittlung ist folgendes zu berichten: Nach den ortspolizeilichen
Vorschriften über den Verkehr mit Milch dürfen in den Milchläden neben Milch noch nach—
stehende Gegenstände verkauft werden: Butter, Butterschmalz, und sonstige Milcherzeugnisse
einschließlich Käse, Speisefette, Eier, Brot, Zwieback, Ceigwaren und Mehl in Packungen,
Kindernährmittel, Honig, Hefe und Backpulver. Wegen des gemeinsamen Warenbezugs sind
mit den beiden Einkaufsgenossenschaften der Milchhändler in Nürnberg und Fürth Verein—
barungen getroffen, ohne daß auf die einzelnen Mitglieder ein Zwang zum Bezug der Waren
ausgeübt wird. Jedes Milchgeschäft kann seine Waren kaufen wo es ihm beliebt. Die
Umsätze in der Warenvermittlung haben sich bedeutend erhöht und beweisen, daß diese Ein—
richtung vom Milchhandel gerne benützt wird. Der Milchhandel genießt durch diese Verein—
barung die Vorteile des Großeinkaufes und hat außerdem die bestimmte Gewähr, daß er
täglich frische Waren in jeder gewünschten Menge beziehen kann. Der Warenausgang betrug:
1254,04 3tr. Butter (eigene Produktion) 5889,65 3tr. zugekaufte bayerische Butter, 796,01 3tr.
Auslandsbutter, 12200 Stück Emmenthaler ohne Rinde in Schachteln, 1427,50 Ztr. Emmen⸗
thaler in Laiben, 231 000 Stück Camembert, 4422 Ztr. Weichkäse, 2289300 Stück Eier,
4238 3tr. Speisefette, 8200 Ztr. Diamantmehl (in 2 und 5 Pfund-Packungen), 580,80 Ztr.
Teigwaren, 64 3tr. Honig, 1200 Kisten Kondensmilch, 83 3tr. Crockenmilch.
Die Hauptartikel, wie Butter und Käse, haben eine wesentliche Umsatzsteigerung erfahren,
während die Nebenartikel, wie Fette, Teigwaren und Honig im Umsatz zurückgeblieben sind.
Trockenmilch und Kondensmilch werden allmählich ausscheiden, da es ja genügend Frischmilch
gibt. Nur von einzelnen Kaffees und Speisewirtschaften werden diese Dauerpräparate noch
gekauft. Der Verkaufspreis bei den Waren wird so bemessen, daß zwar keine Verluste entstehen,
daß sich aber auch kein besonders großer Gewinn ergibt. Der Einkauf der Waren erfolgte
ausschließlich durch die Hauptgeschäftsstelle; die Zweigbetriebe Fürth, Bamberg und Parten—
kirchen wurden vom Hauptbetrieb aus beliefert.
Zur Beförderung der Waren, einschließlich Milch, war die Erweiterung des Fuhrparkes
notwendig. Es wurden zwei große Lastwagen und zwei kleine Lieferwagen neu beschafft.
Den Zweigbetrieben Fürth und Bamberg wurde gleichfalls je ein Tastauto zugestellt. Zum
Fuhrpark der Milchversorgungsgesellschaft gehörten am Jahresschluß 10 Lastwagen, 2 Personen⸗
wagen und 2 Pferde.
Milchhandel und Milchpreise. Der Absatz der Milch und der von uns vermittelten
Waren erfolgte ausschließlich durch den Milchhandel. In Nürnberg waren am Jahresschluß
411 Milchhändler zugelassen und zwar 384 Tadenbesitzer und 27 Straßenhändler. 4 Straßen—
händler sind im Laufe des Jahres ausgeschieden; neu zugelassen wurden 25 Händler. Der
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