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Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge.
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npd oriernde Wirtschaftstrise, geringe Aussicht auf Arbeit in der Stadt bestand. In manchen
Fällen war die Arbeit auf dem Tande nur von kurzer Dauer. Der jugendliche städtische
Erwerbslose will sich meistens nicht an die Landarbeit und den lamölichen Verhältnissen
gewöhnen. Das Wandern der Jugendlichen hat sich in den letzten Jahren zu einem großen
Ubel ausgewachsen. Etwa 550 junge Wanderer haben erfolglos um Arbeit nachgesucht.
Bei der Abteilung für Frauen hielt zu Beginn des Berichtssahres die gute Lage
des Arbeitsmarktes zunächst einige Zeit an. Anfangs Juni ging jedoch die Zahl für offene
Stellen gegen die Vormonate um etwa 200/0 zurück und hielt sich mit kleinen Abweichungen
auf dieser Linie bis Okttober. Von da ab mehrten sich die Entlassungen. Die Anmeldung
offener Stellen beschränkte sich nur noch auf geübte Spezialarbeiterinnen und ganz jugenodliche
Hilfsarbeiterinnen. Gegen Mitte November war vollständiger Mangel an offenen Stellen in
allen Industriezweigen zu verzeichnen. Die Zahl der Arbeitsuchenden stieg langsam, aber
stetig, von Cag zu Tag. Die Arbeitsmarktlage verschlechterte sich im Dezember und Januar
immer mehr. Wenn auch im Februar und März eine größere Anzahl von werksbeurlaubten
weiblichen Arbeitskräften in ihrer letzten Arbeitsstelle wieder eingestellt wurden, blieb doch
die Zahl der Arbeitsuchenden im Steigen und erreichte im März ihren Höchststand mit 8788.
Zu Ende der Berichtszeit war die Arbeitsvermittlung für Frauen geradezu trostlos. Im
vergangenen Geschäftsjahr mußte leider die Wahrnehmung gemacht werden, daß verschiedene
Firmen ihre offenen Stellen, entgegen der Abmachung zwischen den Spitzenorganisationen der
Arbeitgeberverbände und der Reichsarbeitsverwaltung, nicht beim Arbeitsamt anmeldeten,
sondern die freie Einstellung beliebten und dem Arbeitsamt nur Aufträge auf Zuweisung
von Spezialarbeiterinnen und jugendlichen Hilfsarbeiterinnen, welche sie ohne Arbeitsamt
nicht erhalten konnten, erteilten. Die seit Jahren beobachtete Landflucht, d. h. die Ab⸗
wanderung landwirtschaftlicher Dienstboten vom Lande in die Großstadt, nahm im Berichts⸗
jahr zu. Um Tichtmeß erschienen beim Arbeitsamt Hunderte von landwirtschaftlichen Mägden
und wünschten Vermittlung in Privatoienststellen oder Fabrikarbeit. Trotz eingehender
Belehrung und Hinweises auf den großen Mangel an landwirtschaftlichen Kräften und die
allgemeine schlechte Wirtschaftslage, sowie den Mangel an offenen Stellen für Hausangestellte
im Privat⸗ und Wirtschaftsgewerbe bestanden die meisten der landwirtschaftlichen Mägde auf
ihrem Willen und mußten deshalb von der Vermittlung zurückgewiesen werden.
Im Metallgewerbe hielt sich die Zahl der Stellensuchenden und der offenen Stellen
bis anfangs Oktober auf der gleichen Höhe wie im Vorjahre. Vom November bis zum
Schlusse der Berichtszeit zeigte die Spielwarenindustrie nur ganz vereinzelt geringen Bedarf
an Spezialarbeiterinnen. Die Entlassungen in der Metallindustrie erreichten ihren Höhepunkt
im Januar 1926.
Die Bleistiftindustrie zeigte nur ganz geringen Bedarf an weiblichen Arbeitskräften,
ebenso die Pinselfabriken und die Celluloidwarenindustrie.
Der Bedarf der Nürnberger Lebkuchen— und Schokoladefabriken hat zwar zahlen⸗
mäßig gegen das Vorjahr nur wenig nachgelassen, doch dauerte im Berichtsjahr die Arbeit
für die Erledigung der Weihnachtsaufträge nur viel kürzere Zeit.
Die Tabakindustrie zeigte keinen Bedarf an weiblichen Arbeitskräften.
Die Mehrzahl der offenen Stellen für Packerinnen und Lageristinnen waren Aus⸗
hilfsstellen bis höchstens 4 Wochen Dauer. Es wurden fast durchwegs junge Kräfte unter
20 Jahren verlangt. Ältere Packerinnen und Cageristinnen sind in großer Zahl erwerbslos
gemeldet und können mangels geeigneter offener Stellen nur selten vermittelt werden.
Die im Berichtsjahr angemeldeten offenen Stellen für Hausangestellte waren meist
solche für tüchtige, selbständige Kräfte mit Zeugnissen von längerer Dauer. Insbesondere
waren gesucht: tüchtige Alleinmädchen (zugleich Köchin) und perfekte Köchinnen. Anfangs—