Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1924/25 (1. April 1924 bis 31. März 1925) (1924/25 (1925))

Bau- und Grundstückswesen. 
Im ganzen waren 3683 Notstandsarbeiter — darunter 3159 allein auf dem Zeppelin— 
felde — beschäftigt sowie 287 Ausgesteuerte, zusammen 3970 Mann, darunter 08 Prozent 
Schwerkriegs- und Unfallbeschädigte. 
Betriebsunfälle, allermeist leichtester Art, kamen vor: 7 im laufenden Betrieb, 42 im 
Notstandsbetrieb, 3 im Ausgesteuertenbetrieb. 
Erwerbsunfähig bzw. krank meldeten sich: 41 ständige Arbeiter, 303 Notstandsarbeiter 
und 21 Ausgesteuertenarbeiter. 
Die hohe Zahl der auf kürzere oder längere Zeit arbeitsunfähigen städtischen Arbeiter 
war darauf zurückzuführen, daß das Stadtgartenamt bis zum Kriegsablauf häufig nicht mehr 
voll in anderen städtischen Betrieben verwendbare ältere Arbeiter zugeteilt bekam. 
Die Zahl der ambulant erkrankten Notstandsarbeiter war bis Ende Oktober 1924 eine 
sehr hohe (bis zu 20 Prozent); durch einschneidende Verwaltungsmaßnahmen ging sie bis 
ruf rund 3 Prozent herab. 
Neuanschaffungen. Das zum Teil sehr dürftige Werkzeuglager wurde on Neu— 
anschaffung von arbeitssparenden Maschinen und Kleingeräten und solchen, die ane in enime 
Kultur ermöglichen oder zur Schädlingsbekämpfung nötig sind, ergänzt. Es wurden an— 
geschafft: Eine 8- Pö-Motorbodenfräse, die sich sehr gut bewährt hat; 10 Igel⸗Oupler⸗Walzen, 
die das sachgemäße Einhacken des Rasensaatgutes auch durch ungeübte Arbeitskräfte ermög⸗ 
lichen; ferner neun Wassishandpflüge, 1 weitere Zander-Landregenanlage mit 60 Metern 
Rohrlänge, 1 Rasenschälschippe, 1 Kalkprüfer zur Bodenuntersuchung, 1 Baumpfahltreiber 
und 2 Uraniaspritzen zur Schädlingsbekämpfung. 
Hinsichtlich neuer Maschinen ist die Anschaffung einer Motorrasenmähmaschine beab⸗ 
sichtigt. Weiter ist der Ankauf eines kleinen Personenkraftwagens wegen der räumlich sehr 
veit auseinanderliegenden Grünflächen in Aussicht genommen. 
An Mitteln zur Schädlingsbekämpfung wurden geprüft: Exodin gegen Blattläuse und 
rote Spinne und Erysit gegen Meltau; sie haben sich gut bewährt. 
An Neuzüchtungen von Pflanzen wurden besondere Stauden und Sommerblumen 
geprüft, um diese für eine spätere reichliche Verwendung auf den Blumenbeeten der Grün— 
anlegen rechtzeitig genügend vermehren zu können. 
An Kulturverfahren wurde die Schilfeinbindung der Stämme frischgepflanzter 
stärkerer Bäume und die Bodenverbesserung durch Torfmull eingeführt. 
Bauvorhaben. An Projekten wurden in Angriff genommen, ohne daß zunächst über 
deren Ausführung bereits Beschlüsse gefaßt waren: Der weitere Ausbau des Zeppelinfeldes 
(Stadionanlage), die Erweiterung oder Umgestaltung der alten Abteilungen auf dem Süd— 
und Westfriedhofe sowie die Umgestaltung nachstehender Stadtplätze: Ritterplatz, Veit⸗Stoß 
Anlage, Melanchthonplatz, ferner eines Teiles des Stadtparkes sowie der Grabenpartien. Für 
alle diese Vorhaben gelten als Richtlinien: Räumliche Trennung der Erholungsplätze von der 
edem Platze einzuordnenden Kinderspielplatzfläche, Anlage von Spielwiesen — Stadtpark — 
und Schaffung von Sitzgelegenheiten an geeigneten Blickpunkten. 
Es ist ferner an die Beschaffung neuer Bänke in den Anlagen und gleichzeitig möglichste 
Vermehrung der Sitzplatzgelegenheiten gedacht. Schließlich ist der Einbau von Wasserleitungen 
bzw. die Auswechslung der alten Rohre gegen neue Leitungsrohre beabsichtigt, da die An— 
lagen jetzt in trockenen Sommern der Gefahr des Verkommens wegen Waffermangel und 
zu kleiner Rohre stark ausgesetzt sind.
	        
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