Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1924/25 (1. April 1924 bis 31. März 1925) (1924/25 (1925))

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Schulwesen, Kunst und Wissenschaft. 
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viele Kinder nicht mehr weiter, weil die Eltern nicht mehr zahlen konnten; das änderte sich 
wieder, aber das Verlangen der Kinder ließ nach mit der Besserung der Ernährungsverhält— 
nisse. Die kleinen Unbequemlichkeiten beim Einnehmen der Mahlzeit spielten bei der gerin— 
geren Notwendigkeit bereits eine Rolle. Im Sommer 1923 vorgenommene Nachfrage ergab, 
daß nur vereinzelt Kinder ohne 1. Frühstück zur Schule kamen; ohne 2. Frühstück waren in 
einzelnen Klassen bis 9 Prozent. Nachfragen im Juni 1924 zum Vergleich ergaben, daß nur 
wenige Kinder (12 in der Klasse) kein zweites Frühstück zur Schule bringen; ohne erstes 
Frühstück war niemand. 
Die Vergrößerung der Schilddrüse war unter den chronischen Zuständen 
auffällig; sie hält sich im Umfang in mäßigen Grenzen. Deutliche Einwirkung auf das Befinden 
der Kinder konnte nicht beobachtet werden. Deutlich war die Zunahme der Schmutzkrank— 
heiten, insbesondere wurden viele Ausschläge im Gesicht festgestellt; die Ungezieferplage war 
in der 1. Hälfte des Jahres stark; auch Kleiderläuse kamen in nicht unbeträchtlicher Zahl zur 
Beobachtung; durch immerwährendes Drängen auf Reinlichkeit, mehr aber durch Besserung 
der allgemeinen Verhältnisse, hat sich das sehr gebessert. Es bleibt ein Stamm mit Läuse 
behafteter Kinder immer zurück, bei denen die mangelhafte Sauberkeit zu Hause schuld ist; 
die Eltern dieser Kinder energischer anzupacken, ist dringend nötig. Zu der Zunahme der 
Schmutzkrankheiten und ähnlichem trug die mangelhafte Kleidung viel bei. Kinder ohne Hemd 
wurden trotz darauf gerichteter Aufmerksamkeit ganz selten gefunden; doch bestand vielfach 
Ersatz der Hemden durch Jacken uswp. Aber in hohem Maß war die Kleidung, besonders auch 
die der Mädchen, ungenügend, dünn, verschlissen, verlöchert, zerrissen. In der Kleidung viel 
mehr als in der Ernährung offenbarte sich die Not, aber auch oft die ungenügende häusliche 
Pflege. Die engen Wohnungen, die Ueberarbeit der Mutter zu Hause, in der Fabrik, beim 
Hamstern und Beschaffen der Lebensmittel wirkten verheerend auf die Pflege und die Erziehung. 
Die Verschichungein Erholungsstätten fand in weiterem Umfang statt. Die 
Kinderhilfe kam hier sehr weit entgegen. Außer mit anderen Kindern zusammen wurde auch 
eine besondere Ferienkolonie für die Schwachsinnigen im September eingerichtet. Ungünstig 
wirkte das Zurückbleiben im Unterricht, da der Erholungsaufenthalt in die Schulzeit fiel; 
namentlich für die schwächeren Kinder war das eine Erschwerung. Da die Ferienkolonie in 
den eigentlichen Ferien den Mittelschulen zur Verfügung stehen muß, so muß man sich nach 
Ersatz für viele Kinder umsehen. Vielleicht vermag die Einrichtung von Schulgärten in der 
Art, wie ihn die Hilfsschule am Marfeld inne hat, nützliche Verwendung auch dafür finden. 
Der Schulgarten, selbst gepflanzt und gepflegt durch die Schüler, die die ganze Unterrichtszeit 
an einzelnen Tagen unter Gewährung von Ernährungszusatz durch die Kinderhilfe dort zu— 
bringen durften, wirkte gesundheitlich günstig und belebend. Die Ausgestaltung der Gärten 
zu Horten — die Kinder der Hilfsschule bedürfen ihrer bei dem Fehlen des Nachmittags-Unter—⸗ 
richts, besonders auch aus jugendpflegerischen Gründen — ist wünschenswert. Unter ent— 
sprechenden Ernährungsbeihilfen kämen sie an Stelle der Erholungsfürsorge in Betracht, wo 
diese auf dem Lande durchzuführen unmöglich ist. Leider waren die Bemühungen, weitere 
Gärten einzurichten, nicht von Erfolg begleitet. Die Form der Abwicklung des schulärztlichen 
Dienstes mit häufigen Klassenbesuchen außer den Reihenuntersuchungen hat sich bewährt. Die 
gehäuften Untersuchungen für die Quäkerspeisung und die Erholungsfürsorge bedürfen der 
Vereinfachung, da sie jetzt den Unterricht zu oft stören. 
Die Umgestaltung der Fürsorge unter Wegfall der eigenen Schulschwester brachte viel 
Erschwerung durch Schwesternwechsel und Ueberlastung der Schwestern — in der Zeit 
der großen Wirtschaftsnot — durch die wirtschaftliche Fürsorge. Die Verhältnisse besserten 
sich gegen Schluß des Schuliahres.
	        
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