Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1924/25 (1. April 1924 bis 31. März 1925) (1924/25 (1925))

Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge. 
Mitte Dezember 1924 wurde die Viehmarktshilfskasse in eine Zweigstelle und damit zu 
einer ständigen Einrichtung umgewandelt. Seit dieser Zeit datiert auch die Annahme von 
Spar- und Depositengeldern. Trotz der kurzen Zeitspanne bis Jahresschluß zeigte auch dieser 
Beschäftszweig einen guten Anfang. Es waren 13 166 RM Mehreinlagen zu nerzeichnen. 
Die Kundenzahl im Scheckverkehr betrug am 31. Dezember 1924: 377. Während der 
Berichtszeit wurden in 53 017 Posten insgesamt 41 869 557,17 RMuumgesetzt. 
Diese Zahlen bestätigen einwandfrei die Notwendigkeit der Errichtung und der Bei— 
behaltung der Viehmarkthilfskasse. 
Personal. Der Personalabbau trat auch bei der Sparkasse in Erscheinung. Die Stabili 
sierung der Währung brachte eine wesentliche Minderung der Geschäfte in der Scheck⸗ und 
Sparabteilung mit sich und hatte eine starke Verminderung des Personals zur Folge. Der 
Personalstand ging im Laufe des Jahres von 177 auf 127 zurück. Gegen Ende des Jahres 
machte sich allerdings infolge Steigerung der Geschäftstätigkeit, insbesondere durch das An— 
wachsen der Kreditgeschäfte, bereits ein ziemlicher Personalmangel bemerkbar, worunter die 
Instruierung der Kreditgesuche und die Ueberwachung der Kredite sehr zu leiden hatte. Mit 
einer Vermehrung des Personals im kommenden Jahre muß daher gerechnet werden. Durch 
die Pensionierung des stellvertretenden Direktors Amtmann Sonntag im März 1924 entstand 
eine empfindliche Lücke. An seiner Stelle wurde erst Mitte Juli 1924 Rechnungs-Ober⸗ 
inspektor Hüttinger zum Amtmann und stellvertretenden Direktor der Sparkasse ernannt. 
Organisation. Auch im Berichtsjahre war die Sparkasse darauf bedacht, die Technik 
hres Betriebes zu verbessern. So wurde ab 1. Januar 1924 die kaufmännische Buchführung 
eingeführt, die Effektenabteilung mit der Depotabteilung unter der Bezeichnung „Wertpapier— 
Wteilung“ zusammengelegt, eine eigene Kreditabteilung mit einm Personal von 8 Beamten 
gegründet und insbesondere bei der Scheckabteilung die folgenden Aenderungen ab 1. Juli 
1924 durchgeführt: An Stelle der Saldobücher werden nun als Hauptkonten lose Konten 
geführt, die Gegenkonten finden gleichzeitig als Kontenauszüge Verwendung, die den Kunden 
in der Regel vierteljährlich, auf Wunsch auch früher, zugestellt werden. Jeder Vorfall wird 
sofort auf beiden Konten gebucht, so daß beide Konten ständig übereinstimmen müssen. Diese 
Uebereinstimmung wird jeden Abend durch Vergleichung der Salden der bewegten Konten 
und Kontenauszüge festgestellt. Die tägliche Prüfung, ob alle in den Kassabüchern erscheinen— 
den Posten auch auf den Konten gebucht sind, erfolgt abends dadurch, daß alle auf den Konten 
im Laufe des Tages gebuchten Posten mit Additionsmaschinen zusammengestellt werden. 
Durch die neue Einrichtung wurde vor allem erreicht, daß die Betriebskonten nun täglich auf 
ihre Richtigkeit geprüft werden, während dies bisher nur in kleineren oder größeren Zwischen— 
cäumen erfolgen konnte. Die Einrichtung, die Gegenkonten als Kontenauszüge zu verwenden, 
erspart außerdem das Abgleichen der Kontogegenbücher, eine Arbeit, die bei der mangelhaften 
Führung vieler Kontogegenbücher durch die Kundschaft äußerst zeitraubend war. 
Reingewinn. Obwohl der Einlagenstand gegenüber den Vorkriegszeiten ein sehr 
geringer war und die Schuldzinssätze während des Jahres stets möglichst niedrig gehalten 
wurden, gelang es doch, das Jahr 1924 mit einem Gewinn von 156 537,12 RM abzuschließen 
und davon dem Haftpflichtfonds der Sparkasse weitere 30 000 RM zuzuweisen. Der Rest von 
126 537,12 wurde der Aufwertungs- und Sicherheitsrücklage zugeschlagen, die damit auf eine 
Höhe von 711 152,60 RM— 7,7 Prozent des Gesamteinlagenstandes gebracht werden konnte. 
Städtische Darlehenskasse. Wie das Vorjahr, brachte auch das 11. Geschäftsjahr — das 
4. seit Angliederung an die städtische Sparkasse — eine Flut von Darlehens- und Kredit— 
gesuchen. Der Einlauf von Gesuchen war während des Berichtsjahres des öfteren so groß, daß 
die Annahme auf kürzere oder längere Zeit gänzlich gesperrt werden mußte. 
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