Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1923/24 (1923/24 (1925))

Finanzwesen. 
—8 
XI. Finanzwesen. 
Bericht für das Haushaltsjahr 192228. 
— 
1. Allgemeines. 
Der Haushaltplan der Stadtgemeinde Nürnberg für das Berichtsjahr wurde in den 
Sitzungen des Finanz- und Wirtschaftsausschusses vom 27. 28. und 29. März 1922 beraten und 
durch Beschlüsse des Stadtrates vom 5. und 26. April 1922 endgültig festgestellt. Der Voranschlag 
für den eigentlichen Gemeindehaushalt schloß in den Einnahmen mit 847090588 Mk., in den 
Ausgaben mit 913240588 Mk., sohin mit einem Fehlbetrag von 66150 000 Mk., ab. 
Trodzz beträchtlicher Steigerung des Erträgnisses aus Steuern und Abgaben, sowie der 
durchgehends erhöhten sonstigen Einnahmen der Stadt ließ sich die Abgleichung des Haus— 
haltsplanes nicht erreichen. Ob bei der fortschreitenden Geldentwertung der Fehlbetrag aus 
den gemeindlichen Anteilen an den Reichssteuern schließlich Deckung finden oder die Stadt 
letzten Endes doch auf Zuschüsse des Reiches angewiesen bleiben würde, konnte zu diesem 
Zeitpunkte mit einiger Sicherheit noch nicht vorausgesehen werden. 
Die Gemeindeumlagen wurden für die Haus- und Gewerbesteuer auf 40000, für die 
Grundsteuer auf 6000/ festgesetzt. 
Bereits bei der Verabschiedung des Haushaltplanes war eine Nachprüfung nach Ablauf 
des ersten Halbjahres in Aussicht genommen. Sie erwies sich um so notwendiger, als in 
der Zwischenzeit durch die mannigfachen Nachbewilligungen für Gehalts- und Lohnerhöhungen 
und die sprunghafte Steigerung aller sachlichen Ausgaben jeder Überblick über den Stand des 
Stadthaushaltes verloren zu gehen drohte und ergab ein Anwachsen der Abschlußsumme auf 
fast 4 Milliarden Mark, unter gleichzeitiger Erhöhung des Fehlbetrages auf 142 150000 Mk. 
Trotz dieser einschneidenden Änderungen im städtischen Haushalt wurde von einer völligen 
Neuaufstellung des Haushaltplanes abgesehen, da bis zu dessen Verabschiedung das Bild sich 
voraussichtlich wiederum wesentlich verschoben hätte. Der vorgelegte Nachtragshaushalt wurde 
mit Beschluß des Stadtrates vom 25. Oktober 1922 genehmigt, 
Die weiterhin eingetretene, in ihrem Ausmaß ganz unerwartete Verschlechterung der 
Währung veranlaßte zum 31. Dezember 1922 eine neuerliche Nachprüfung des Haushalt— 
planes. Die Summe' der Ausgaben berechnete sich hienach auf 860995 300 Mk., war also 
seit Oktober über das Doppelte gestiegen. Einnahmen standen in gleicher Höhe gegenüber. 
Die Abgleichung wurde in der Hauptsache dadurch ermöglicht, daß an Besoldungszuschüssen 
des Reiches über 1,6 Milliarden eingestellt werden konnten. Die Verabschiedung des 2. Nach— 
trages erfolgte mit Gesamtbeschluß vom 24. Januar 1923. 
Dem gegenüber ergab die Gemeindehauptrechnung des Jahres 1922/28 folgenden Abschluß: 
Einnahmen 27441931 232,01 Mk., Ausgaben 24197 021312,51 Mk., sohin eine reine Einnahme 
von 3244909919,50 Mk. Dieser Betrag wurde gemäß früher gefaßtem grundsätlichen Beschluß 
der Vermögensreserve überwiesen. 
Die bisher an dieser Stelle erschienene textliche üÜbersicht über die Entstehung der Mehr⸗ 
einnahme aus den Mehr— und Mindereinnahmen bzw. Mehr- und Minderausgaben gegen 
den Voranschlag wurde für das Berichtsjahr weggelassen, da ihr im Hinblick auf die in der 
Zwischenzeit gewaltig fortgeschrittene Geldentwertung, in deren Folge die Zahlen des Rechnungs⸗ 
abschlusses sich gegenüber jenen des Voranschlages um ein vielfaches steigerten, keinerlei praktischer 
Wert zukäme. J 
Beibehalten wurde dagegen die nachfolgende textliche Übersicht, welche die Entstehung 
der Mehreinnahme aus den reinen Einnahmen und reinen Ausgaben der einzelnen Anstalten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.