Bau⸗ und Grundstückswesen.
fertigung desselben war eine nochmalige eingehende Durchberatung aller dabei in Betracht
kommenden Fragen notwendig, die pom 15. mit 19. Februar 19283 im Büro des Professors
Dr. ing. H. Jansen in Berlin stattfand und an der Oberbürgetmeister Dr. Luppe, die Stadt—
räte Weigel und Dr. Wagner und ein Vertreter des Stadterweiterungsamtes teilnahmen.
Während des Berichtsjahres fand außerdem ein reger schriftlicher Gedankenaustausch
über alle schwebenden Angelegenheiten des Generalbebauungsplanes zwischen seinem Ver—
fertiger und dem Stadterweiterungsamt Nürnberg statt.
Die Vorarbeiten für die Erschließung der im generellen Flächenverteilungsplan bei Maiach,
Eibach und Reichelsdorf, östlich der Münchener Bahnlinie ausgeschiedenen großen Industrie—
siedlung für die Schwerindustrie wurden vorgenommen. Wegen Erwerb des in Frage kommenden
Forstgeländes fanden seitens der Stadtverwaltung am 25. Oktober 1923 mit Vertretern des
Ministeriums, der Regierungsforstkammer und dem Forstamt Nürnberg-Süd Verhandlungen statt.
d) Maschinen- und Heizamt.
Heizungswesen und Wärmewirtschaft. Wegen der unsicheren wirtschaftlichen
Lage wurde die Neuausführung von Heizungs- und Lüftungsanlagen auf Anlagen
geringeren Umfanges beschränkt. Eine Besserung trat erst mit der Festigung der Währungs—
verhältnisse im letzten Viertel des Berichtsjahres ein, doch konnten die in dieser Zeit geplanten
Neuausführungen im Berichtsjahre selbst meist nicht mehr fertiggestellt werden. Im einzelnen
sind an Neuanlagen zu nennen: Badeanlage mit 3 Wannen für das neuerrichtete Altersheim
in der Johannisstraße, Wannen- und Brausebad in der Herberge für reisende Handwerks—
burschen im Wespennest 9, Lüftungsanlage für den Kassenraum der städtischen Werkkasse,
Niederdruckdampfheizung, Lüftungs- und Warmwasserbereitungsanlage in dem umgebauten
alten Stadttheater. Die Arbeiten im Stadttheater waren zu Ende des Berichtsjahres noch
im Gange. Die Volksspeiseküchen bei der Festhalle im Luitpoldhain, sowie beim Feldbau
in Schniegling wurden instandgesetzt und erweitert.
Ferner wurde eine Reihe von Neuentwürfen bearbeitet, deren Ausführung jedoch
zurückgestellt oder für das Geschäftsjahr 1924,25 vorgesehen wurde.
Auch auf dem Gebiete der Wärmewirtschaft machten sich die Einwirkungen der
Geldentwertung äußerst hemmend bemerkbar, sodaß auch auf diesem Gebiete umfangreichere
Neuanlagen nicht zur Ausführung kommen konnten. Hinsichtlich einer Neuanlage bezw.
Abänderungen ist folgendes zu erwähnen: Auf Grund der guten Erfahrung mit der im Vor—⸗
jahre eingerichteten Unterwindanlage für 2 Kessel des städtischen Volksbades wurde diese
Einrichtung auch auf die beiden anderen Hochdruckkessel des Volksbades ausgedehnt.
Die aus dem gleichen Grunde — zur wirtschaftlichen Verbrennung von minderwertigen
Brennstoffen — für die Kesselanlage des Schlachthofes entworfene Unterwindfeuerung wurde
unter Verwendung vorhandener Bauteile in Angriff genommen.
In den Straßenbahnwerkstätten an der Fuchsstraße wurde zur Erzielung eines spar—
sameren Heizbetriebes in den Übergangszeiten für die Amtsräume ein eigener gußeiserner
Warmwasserheizkessel aufgestellt, sodaß die Hochdruckkesselanlage noch solange außer Betrieb
gehalten werden kann, bis die Außentemperatur eine Beheizung auch der Werkstätten erfordert.
In einer Reihe von städtischen Schulen und Gebäuden wurden die Heizkörper einzelner
in der Temperatur zurückbleibender Räume entsprechend vergrößert, um dadurch ein unnötig
starkes Hochheizen der ganzen Heizanlage zu verhindern. Ferner wurden zur Verminderung
der Durchgangswiderstände bei einer Reihe in der Erwärmung zurückbleibender Heizkörper
die Abschlußventile mit hohen Widerständen durch Abschlußhähne ersetzt.
In den Schulen Gibitzenhofstraße 151 und Schweinauer Straße 20 wurde zwecks gleich—
mäßigen sparsamen Heizbetriebes eine langwierige gleichmäßige Einregelung aller Heizkörper
durch entsprechenden Einbau von Drosselscheiben vorgenommen.