Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für 1922/23. (1. April 1922 - 31. März 1923) (1922/23,1 (1924))

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aus den Jahren 1833 —- 1872, etwa 300 Akten der Polizeidirektion, 
des kgl. Lokalkommissariats, des Bauamts etc., dazu 45 Wappen 
nit Baurissen über Privatbauten aus den Jahren 1827 - 1872. Von 
den sonstigen 201 Stück neuer Zugänge seien erwähnt 37 Urkunden 
über das Haus Lanmsasse 7.aus den ohren 1425 —- 18957, ein inte- 
ressanter Akt, den Folienhammer und die vordere Mühle zu Wöhrd 
setr. aus den Jahren 1788 — 1821, ein Ehrenbürgerbrief für den 
Physiker Ohm von 1850, die Siegel und Dienstabzeichen der nen 
sinverleibten Gemeinden Reichelsdorf, Deutenbach, Röthenbach 
Dei Dohweinen. und Eibach. Ferner gingen dem Ärchiv 14 neue Rild- 
stöcke zu. 
‚ ‚Außer der Fortführung der alten Ordnungsarbeiten wurde neu 
in Angriff genommen ein Sach- und Fersonenregister zu den Gewer- 
je-,Polizei- und Vereinsakten des Stadtmagistrats aus den Jah- 
ren 1819 - 1874, Eine Anzahl AÄmter- und Stıftungsakten konnte 
zum Einstampfen ausgeschieden werden, Zur Stadtchronik 1922/93 
rurde das Material gesammelt, die Reinschrift des Jahrgangs 1915 
nahezu vollendet. 
Die Benützung des Archivs war eine außer- 
ordentlich rege. Es erschienen auch wieder Ausländer, namentlich 
Skandinaävier, aber auch Amerikaner und Engländer nicht nur als 
flüchtigs besucher, sondern auch als Benüfzer. Jnsbesondere wur- 
jen die Archivalien SmpLg, Zr Doktorarbeiten und zwar namentlich 
für wirtschaftsgeschichtliche in Anspruch genommen, Es wurde ge 
arbeitet über das Armenwesen, die Fleischbeschau, das Zollwesen; 
die Güterbestätter, das VMerkantil-, Friedens- und Schiedsgericht, 
das Bäckerhandwerk usw. Auch verschiedene Fragen aus der  Kunstge- 
schichte, der Geschichte der ehemaligen Schreib- und Rechenmei- 
ster, der polytechnischen Schule, der Geschichte der Zahnheil- 
kunde, den katholischen Restitutionsversuchen im 16. und 17. Jahr- 
hundert usw. wurden lange und ernste Studien 2. T. gleichfalls 
behufs Anfertigung von Doktordissertationen gewidmet. Wie immer 
nußte auch eine große Zahl von familiengeschichtlichen Anfragen 
erledigt werden. Die durch Nachsuchungen dieser Art gewonnenen 
Ergebnisse dienen gleichzeitig der Nürnberger Geschichtsforschung 
im &llgemeinen. . . . 
_ Städtische Bibliotheken. Die Stadtbibliothek 
erhielt neue Verwaltungsräume (Lesesaal mit 40 Arbeitsplätzen, 
og herzen, „Kata Ogzinner), die durch Umbauten im _ bisherigen 
Jebäude mit einem Aufwand von l 811 500 M hergestellt werden 
konnten. Gleichzeitig wurden 2 große, bisher anderweitig benützte 
R£ume im Prdgeschoß zu Büchersälen eingerichtet und dort ein 
großer Teil der Bücherbestände, etwa 60 000 Bände, aufgestellt. 
äm 12.November 1922 wurden die neuen Räume feierlich eröffnet. 
Es wurden 2260 neue Bücher angeschafft, wobei die Biblio- 
thek durch einige kleine Schenkungen von Privaten unterstützt 
wurde, Für den neuen Zettelkatalog wurden vor allem die modernen 
Yerke über Medizin und Naturwissenschaften und etliche kleinere, 
zichtige Stücke aus älteren Beständen bearbeitet. Dabei erfreute 
sich die Bibliothek jeweils für einige Stunden in der Woche der 
freimilligen, unentgeltlichen Mitarbeit zweier Herren. 
Die enützung hat _ stark zugenommen, im Lesesaal 
täglich rund 60 Leser mit rund 15 000 Buc benützungen. Jm Aus- 
Lalhamt wurden zur Benützung außer Haus 12 540 Binde ausgegeben. 
Die in’den Sommermonaten geöffnete Ausstellung brachte vor 
aliem wertvolle Einbände. N 
Eine neue Benützungsordnung für die Bibliothek und ein Nürn- 
berger Bibliothekenführer wurden ausgearbeitet; letzterer ist be- 
reits im Druck erschienen. , , a 
Die Volksbücherei im Iuitpoldhaus ist stärker 
denn je in SöaneneN genoNmen worden, die Tagesziffer der Entlei- 
hungen hat wiederholt 600 überschritten. ebenso hat der Besuch 
der Lesehalle stark zugenommen. 8 
Die städtische Amtsbibliothek wurde aus ihren 
früheren Räumen im Fünferhaus gelegentlich des Umbaues in die 
Stadtbibliothek verlegt, wo sie jetzt auf der einen Seite an den 
allgemeinen Lesesaal anschließt und auf der anderen Seite vom Rat- 
haus aus (Bau Theresienstraße 1) unmittelbar zugänglich ist-
	        
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