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Richter sein, und so war denn das grosse Werk auf völlig
friedlichem Wege ohne Akte roher Gewalt durchgeführt.
Bekanntlich ist Nürnberg auch unter den Reichsständen
gewesen, weleche 1529 auf dem Reichstag zu Speier pro-
testirt, und 1530 die Augsburgische Konfession unter-
zeiehnet haben.
Am 16. Februar 1541 kam Kaiser Karl V. zum
erston Mal nach Nürnberg; er wurde mit vielem Pompoe
empfangen und nahm eine öffentliche Huldigung des Raths
und der Bürgerschaft entgegen. Am 24. März 1547 kam
er zum 2zweiten Mal und am 6. duli desselben Jahres
zum dritten Mal nach' Nürnberg, damals hatte er soine
beiden erlauchten Gefangenen, den Kurfürsten Johann
Priedrieh von Sachsen und den Landgrafen Philipp von
Hessen bei sich, welche aber nicht in die Stadt, sondern
unter starker Bedeckung an derselben vorbeigebracht
wurden.
Wahrend der Jahre 1331 - 1551 wurden die Befe-
stigungswerke der Stadt erweitert und die Bastei an der
Burg érbaut. 1548 érhielten die Nürnberger Handels-
freiheit in FPrankreien. 1552 hielt Melanchthoun bei
8t. Aegidien Vorlesungen.
Im Jahre 1552 hatte sieh Kurfürst Moritz von Sachsen
mit mehbreéren Fürsten gegen den Kaiser verbunden;
während nun der Kurfürst in Tirol einrückte, führte
sein Bundeésgenosse, der Markgraf Albrecht von Branden-
burg-Kulmbach, Aleibiades genannt, den Krieg in Franken
auf eigene Paust fort. Er bedrohte Nürnberg vom 4. Mai
bis 19. Juni, belagerte und beschoss die Stadt, unter-
nahm auch einen Sturm auf dieselbe, musste aber wieder
abziehen, nachdem er das Gebiet auf die fürchterlichste
und gräulichste Art ausgeplündert und verwüstet hatte.
I555—1568 wurden die 4 schönen runden Thürme
nach von Dürer gezeichneten Modellen erbaut. 1592
gründete Joachim Kamerarius d. J. in Nürnberg das
Gollegium medicum und legte einen botanischen Garten
an. 15961598 wurde die FPleischbrücke „Nürnberg's
