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Nach ihm hielt der J. Vorstand des mittelfränkischen Kreis— 
Lehrervereins, Herr Oberlehrer Höchstetter aus Fürth, die eigentliche 
Festrede. Ein vormaliger Zögling und mehrjähriger Lehrer der Anstalt, 
brachte er die aufrichtigen Gefühle des Dankes und der Freude, welche 
die Gäste beseelten, in beredten Worten zum Ausdruck. Ehrfurchts— 
hyollen Dank sprach er aus dem erhabenen Herrscherhause Bayerns, 
unter dessen weiser und ruhmreicher Regierung die Anstalt ge— 
gründet worden und ein halbes Jahrhundert zum Segen der Volksbildung 
wirken konnte. Tiefempfundenen Dank sagte er der hohenK. Regierung 
für alle Sorgfalt, die sie der Anstalt jederzeit zuwandte, den geehrten 
Vorständen und geliebten Lehrern der Anstalt, welche die Semina— 
risten zu allen Zeiten auf das hohe Ziel des Lehrerberufes hingewiesen, die 
den Grund der Wissenschaft bei ihnen gelegt und das Streben nach 
weiterer Vervollkommnung in sie gepflanzt haben. Er dankte der lieben 
Stadt Altdorf, ihrer lehrerfreundlichen Vertretung und Bevölkerung 
für die über alles Erwarten herzliche Aufnahme und die bereitwilligst 
zur Verfügung gestellten, in festlichen Schmuck gekleideten Räume. Er 
zedachte auch der teuren Toten, der heimgegangenen treuen Lehrer 
und geliebten Genossen, die nach längerer oder kürzerer Arbeit den 
Wanderstab schon niedergelegt und nun ruhen in den Wohnungen des 
Friedens. Nachdem Redner noch bedauert hatte, daß es nicht möglich 
zeworden, dieses Jubiläum im Seminar selbst zu feiern, schloß er mit 
dem Segenswunsche: „Möge die Huld der hohen K. Regierung stets 
bei dieser Anstalt sein, mögen immer treue, tüchtige, gewissenhafte und 
für ihr Amt begeisterte Lehrer an ihr wirken und mögen für alle 
Zeiten fleißige und brave Schüler als wohlgebildete Lehrer aus ihr 
hervorgehen! Möge auch die liebe Stadt Altdorf der Anstalt ihr Wohl— 
wollen bewahren und Gott allen denen, die an und in ihr arbeiten, 
seinen reichen Segen schenken!“ 
Nach Schluß dieser ergreifenden Rede übergab Herr Höchstetter 
namens des mittelfränkischen Kreis-Lehrervereines dem Seminar als 
immerwährendes Andenken ein von Herrn Lehrer Schmeißer in 
Fürth kunstvoll ausgestattetes und der Anstalt zu Liebe und Ehren 
zefertigtes Tableau (ln Glas und Rahmen), auf dem sämtliche Vor— 
stände und Lehrer der Anstalt seit ihrem Bestehen eingezeichnet sind. 
Dieses Geschenk nahm Herr Seminarinspektor Zahn mit den 
Worten herzlichsten Dankes entgegen; er erklärte, warum zu seinem 
Bedauern das Seminar nicht zum Besuch der geehrten Herren Gäste 
Böhm, das Seminar Altdorf.