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Hans Sachs.
bedeutendere Zwischenfälle und große Ereignisse ins Land. Sein Leben
war ein relativ glückliches; sein Beruf ernährte ihn gut, und da
er neben dem eigenen ererbten Vermögen auch noch eine ansehnliche
Mitgift von der Gattin erhalten, so lebte er ruhig und zufrieden und
genoß eines sorglosen Daseins.
Sein Haus, das er sich um 1545 für 610 Gulden käuflich
erworben hatte, lag am sogenannten „Mehlgäßchen“ und wurde
später zum „guldenen Bären“ genannt.
Mit Wehmut erinnerte sich der greise Dichter später an diese
glücklichen Jahre seines Mannesalters, in denen er nach eigenem
Bekenntnisse alles besaß, woran des Menschen Herz hängt, „Reich—
tum, Ehre, Lob, großes Glück, wohlerzogene Kinder, ein treues
Weib, Schönheit, Stärke und Gesundheit.“1)
Doch sollten auch Sachs des Lebens Drangsale und Trübnisse
nicht erspart bleiben. Er hatte sieben Kinder, die ihm sämtlich im
Tode vorausgingen, und als am 16. März 1560 auch seine Frau starb,
stand der 66jährige Greis ganz allein da im Leben. Er war betrübt
„zum Sterben“ und fühlte sich völlig vereinsamt. Sein einziger Trost war
Gott und das Gebet und die Erinnerung an die Dahingeschiedenen.
In der Dichtung, „der wunderliche Traum von meiner
abgeschiden lieben Gemahel, Kunegund Sechsin“ malt
uns der alte Meister ein treffliches Bild seiner damaligen Seelen—
stimmung, die sich vom Irdischen ganz loslösen und lediglich für die ver—
klärte Seligkeit arbeiten wollte. Er läßt sich von dem Geiste seiner Frau,
die ihm im Traume erscheint, folgendermaßen trösten und aufheitern:
Die, welche sind in ew'ger Ruh,
Berührt nie mehr die Leiblichkeit,
Sind ganz aus aller Stat und Zeir
In Gott als auserwählte Geist
In himmlischer Freude allermeist.
Darinnen ist in (ihnen) ewig wohl.
Dann wirst mit geistlichen Augen sehen
Ding, die ich Dir nit kan verjehen,
Das kein Aug hat gesehen vor,
Und auch gehöret hat kein Ohr,
Und ist in keines Menschen Herz gekommen,
Was den Gottseligen und Frommen
Gott hat dort ewiglich bereit
Für Freude in der Seligkeit.
Indessen vermochte der herbe Verlust der lieben Angehörigen
1) Goedeke, Bd. 5, S. 254.
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