Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg des Jahres 1919 (1919,1 (1920))

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Soziale Fürsorge 
— d Zasereinde duns der Großstädte. Da die Landesgetreidestelle 
gust 1919 ausdrücklich erklärt hatte, daß sie den Großstädten keinen 
Hafer liefern könne und da vorauszusehen war, daß sich der kleine Tierhalter infolge d inni 
Preistreiberei nicht wie der begüt — imnfolge er msinmgen 
güterte Tierhalter mit Hafer versorgen könne, so bemühte sich die 
Futtermittelstelle, hreiswerten Hafer zu Berteilungszweden zu erlangen. Diese Bemühungen 
hatten infolge der Zurückhaltung des reellẽn Handels erst Erfolg, als die oben erwähnten direkten 
Haferkaufe bei landwirtschaftlichen Genossenschaften möglich waren. Die Fuitermittelstelle 
konnte 30 Eisenbahnwagen Hafer zu Preisen zwischen 46 und 50 0 aufkaufen und außerdem 
die Hereinbringung größerer Hafermengen vermitteln, welche von hiesigen Verbrauchern vor 
der Verkehrsbeschränkung gekauft worden waren. Während dieses verworrenen wilden Treibens 
auf dem Hafermarkte trug viel zur Beruhigung der Lage bei, daß die Futtermittelstelle durch 
sparsame Wirtschaft mit dem alten Hafer die fuͤr das alte Wirtschaftsjahr festgesetzten täglichen 
3 Pfd. Hafer für die Pferde zu dem billigen Zentnerpreise von 22,50 noch bis zum 
18. Oktober 1919 hinausgeben konnte, obwohl die Eindeckung durch die Landesgetreidestelle nur 
bis zum 15. September 1919 ging. Die Haferanlieferung, die bis November 1019 völlig unzu— 
reichend war, schlug nun in das Gegenteil um. Die städtische Futtermittelstelle erhielt das vor— 
läufig zugesagte Kontingent von 50 ooo Ztr. Hafer in der kurzen Zeit von Mitte November 
1919 bis Mitte Januar 1920 in ununterbrochener Folge angeliefert und nur die Wiederein— 
beziehung der großen Lagerräume der mit Geleiseanschluß versehenen Festhalle Luitpoldhain 
ermöglichte die Unterbringung dieser Hafermassen. 
Von Mitte des Jahres 1919 an gestaltete sich die Futterversorgung insoferne günstiger, 
als eine Reihe besserer Futtermittel, allerdings zu sehr hohen Preisen, im freien Handel zu haben 
waren, bezeichnender Weise auch Melasse- und anderes Zuckerfutter, obwohl dasselbe noch der 
Zwangsbewirtschaftung unterstand. Im gleichen Verhältnis wie sich die Futterversorgung 
besserte, stiegen aber die Preise. Immerhin konnte die umständliche Futterabgabe gegen Bezugs— 
schein ganz wesentlich eingeschränkt werden. 
Über die Preisentwicklung unterrichtet folgende Übersicht: 
Zentnerpreis im 
II. III. IV. 
Vierteljahr 1919 
M —7— A 
22.40 22.40 28.95 
19.80 21.10 25. 45 
36. 25 
9. 35 
Gerste..... 
Gerstengemenge. 
Gerstenflocken 
Gerstenkleie.. 
Häcksel-bzw. Haferschalenmelasse 
Hafer ... 
Haferkleie.. ... 
Weizen- und Roggenkleien. 
Leimgallertemelassen. 
Lupinenschrot .. 
Mais, ausländischer 
Maisfuttermehl.. 
Melassemischfutter 
Milchmischfutter 
Naßtreber... 
Wickengemenge. 
Zuckerschnitzel 
52.40 
62. — 
17.50 
74. 50 
61. — 
16.65 
17.50 
57. 45 
46. 50 
90.75 
1560. — 
68. 60 
30. - 
8 
53. 15 
73.45 
8.75 
17.75 
21. — 
9. — 
7.20 
25.05 
21. — 22.50 51.90 
9.65 9.65 10.15 
7.80 7.80 8.30 
— 31.30 
45. 25 45. 75 
89. 40 
101.45 
19.60 
23. 35 
8. — 
20.90 
51.15 
17.80 
18.75 
2.50 
21.10 
—18. 30 
19.15 
2.50 
21.10 
31.15 
90
	        
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