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Schulen
Am 1. August 1916 standen für den Wolksschuldien st zur Verfügung: 440 Volks—
schullehrer, 13 Schulverweser, 7 Hilfslehrer, zusammen 460 männliche Lehrkräfte. Ferner
114 Volksschullehrerinnen, 21 Schulverweserinnen und 7 Hilfslehrerinnen; zusammen 142 weib-
liche Lehrkräfte. Außerdem noch 11 Praktikanten und 3 Praktikantinnen; also insgesamt
616 Lehrpersonen. Zum Heeresdienst waren am 1. August 1916 einberufen: 342 Volks—
schullehrer, 24 Schulverweser und 6 Hilfslehrer, zusammen 372 Volksschullehrkräfte. Am
31. Dezember 1916 dienten dem Vaterlande: 328 Volksschullehrer, 4 Schulverweser und
5 Hilfslehrer, zusammen 337 Volksschullehrkräfte. Seit Beginn des Krieges bis Ende des
Berichtsjahres sind den Heldentod gestorben: 36 Volksschullehrer, 6 Schulverweser, 2 Hilfs⸗
lehrer und 22 Praktikanten (alle diese sind bei den vorstehend bezeichneten, zum Heeresdienst
einberufenen Lehrkräften nicht mehr mitgezählt).
Die Ferien sind an den hiesigen Volkshauptschulen nach der mit Regierungs—
entschließung vom 16. Mai 1891 festgelegten Ferienordnung geregelt. Am Fastnachts—
dienstag wurde der ordnungsmäßige Unterricht erteilt. Die Weihnachtsferien 1916/17
dauerten für sämtliche Volks- und Fortbildungsschulen ausnahmsweise bis zum 7. Januar
1917. Im Sommer 1016 brauchte der Nachmittaasunterricht keinmal wegen allzu großer
Hitze ausgesetzt zu werden.
Im Winterhalbjahr 1916/17 mußte vom 10. bis 14. März 1917 der Unterricht an
sämtlichen städtischen Schulen (Volkshauptschulen, Fortbildungsschulen, Handelsschule,
höhere Mädchenschulen, Musikschule) wegen Kohlenmangels ruhen. In diesen Tagen waren
in mehreren mit Einzelheizung versehenen Schulhäusern Wärmezimmer von 8—26 Uhr ein—
gerichtet. Die Kinder wurden durch das Lehrpersonal überwacht. Die Turnhallen blieben
bis zum Beginn der Osterferien geschlossen.
Bei der Lebensmittelerhebung am 2. und 4. September 1916 wirkten über 100 Lehrer
mit. Der Unterricht war in den Klassen dieser Lehrer eingestellt. Auch die Lehrer, welche
an der Volkszählung teilnahmen, waren mit Genehmigung der Regierung am 30. November
und 2. Dezember vom Schulunterricht befreit.
Sämtliche Schulärzte sprachen sich in ihren Berichten für die Beibehaltung der
Sommerzeit im bisherigen Umfange aus; mit der Einführung derselben wurden durchwegs
günstige Erfahrungen gemacht. Die in der Presse aufgestellten Behauptungen, daß die
Kinder zu regelmäßiger geistiger Tätigkeit nicht fähig seien und vermehrtes Hungergefühl
zeigen, werden in den Berichten vom September 1916 als nicht zutreffend bezeichnet. Die
städtischen Schulen führten über 100000 M Gold der Reichsbank zu und beteiligten sich
auch mit großem Erfolge an der Zeichnung für die 4. und 5. Kriegsanleihe.
Zahl der Klassen und Schüler. Zu Beginn des Schuljahres 1916/17 waren vor—
handen a) in den protestantischen Schulen 121 (121) Klassen mit 5 706 (5 648) Schülern;
davon waren 2803 (2851) Knaben und 2903 (2797) Mädchen. Die durchschnittliche Schüler—
zahl einer Klasse betrug 47,2 (46,7).
Von diesen Schulklassen entfielen auf die Schulgruppen
Klassen Schülern Klassen Schülern
Innere Stadt 13 mit 587 Tafelhof 15mit 668
St. Johannis 7 2638 Steinbühl 44 „21214
Marfeld 3 1657 Gostenhof 23 „1055
Wöhrd 10 44 St. Leonhard 6 298
b) in den katholischen Schulen 154 (144) Klassen mit 7571 (7079) Schülern
und zwar 3729 (3607) Knaben und 3842 (3472) Mädchen. Eine Klasse enthielt durch—
schnittlich 49,2 (49.2) Schüler. Von diesen Schulklassen gehörten zu den Schulgruppen