Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1916 (1916 (1919))

Denkwürdige Vorfälle — 
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30. Juli. Opfertag 1916. 
Auf Grund der Verfügung des Kgl. Staatsministeriums fand im ganzen Lande ein 
Opfertag zugunsten der deutschen Kriegsgefangenen, der verwundeten und erkrankten Krieger 
und der örtlichen Kriegsfürsorge statt. Die in Nürnberg vom Ortssammelkomitee des Roten 
Kreuzes an diesem Sonntag vorgenommene Straßensammlung brachte, einschließlich der Listen— 
sammlungen, ein Gesamtergebnis von 173627 4M. 
4. Auqust. Verleihung der Unwiderruflichkeitsrechte an Oberbürgermeister Dr. Otto 
Geßler. 
Durch Beschlüsse des Gemeindekollegiums und des Stadtmagistrats vom 1. und 
4. August wurde dem Oberbürgermeister Dr. Geßler einstimmig die Unwiderruflichkeit mit 
sofortiger Wirksamkeit verliehen. 
23. August. Glockengeläute und Beflaggung der Häuser als Ausdruck der Freude 
über die glückliche Rückkehr des Handelsunterseebootes „Deutschland“. 
. September. Gründung des Vereins für Kriegerheimstätten in Nürnberg. 
Der Verein stellte sich in seiner Gründungsversammlung vom 4. September die Auf— 
gabe, Einfamilienhäuser mit Nutzgärten für Kriegsbeschädigte und Kriegerwitwen in Nürnberg 
zu beschaffen, und zwar entweder durch Erweiterung der baulichen Anlagen der Gartenstadt 
Nürnberg im Einvernehmen mit derselben, oder durch Vorbereitung neuer Siedelungen. 
1. September. Ehrung der Distriktsvorsteher Friedrich Ammon und Jean Kaupert. 
Dem Zinnfigurenfabrikanten Friedrich Ammon und dem Kaufmann Jean Kaupert 
wurden für 25 jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Dienste der Stadt die silberne Bürger— 
medaille verliehen. 
7. September. Glockengeläute und Beflaggung der Häuser aus Anlaß der Erstür— 
nung des stark befestiaten Platzes Tutrakan in der Dobrudscha durch deutsche und bulgarische 
Truppen. 
10. bis 30. September. Herbstausstellung des Albrecht-Dürervereins. 
Die Ausstellung in der Städtischen Kunstausstellungshalle am Marientor bestand 
aus Gemälden, Zeichnungen, Lithographien, Radierungen und Scherenschnitten und war 
beschickt von Akademieprofessor Wilhelm Trübner-Karlsruhe, Fritz Reusing-Düsseldorf. 
der Vereinigung der „Freien Künstler Münchens“, Carlos Tips-Karlsruhe, Kurt Hoelloff— 
Leipzig, Franz Nitsche-Nietzsche aus Leipzig, Theodor Heine-Mäünchen, Marx Klinger— 
Leipzig und Robert Kohl-Leipzig. 
10. September. Glockengeläute und Beflaggung zur Feier der Einnahme von Silistria 
in der Dobrudscha. . 
11. September. Feierliche Eröffnung des neuen Justizgebäudes in Nürnberg unter 
Anwesenheit des Königs. 
Seine Majestät König Ludwig III. von Bayern traf um 8/410 Uhr in Nürnberg 
ein. Am Hauptbahnhof wurde er durch den stellbertretenden kommandierenden General, den 
Regierungspräsidenten von Mittelfranken, den Eisenbahnpräsidenten und die beiden Bürger— 
meister empfangen. Darauf fuhr der Landesfürst um den Frauentorgraben zum neuen Justiz⸗ 
zebäude in der Fürther Straße, wo der bayerische Justizminister von Thelemann und der 
Präsident des Oberlandesgerichts Nürnberg Guggenberger den König begrüßten. Der 
Justizminister gab in seiner Rede einen Überblick über die Geschichte der Nürnberger Justiz— 
gebäude in den letzten sechs Jahrzehnten und über die Ausführung des Neubaues. Nun 
ergriff der König das Wort zu einer Ansprache und eröffnete das Gebäude. Hierauf über— 
weichte er einer Anzahl von Herren, die sich um das Zustandekommen des Neubaues verdient 
gemacht haben, Ordensauszeichnungen; Oberbürgermeister Dr. Geßler empfing 5000 M zur 
Beschaffung von Lebensmitteln für die bedürftige Bevölkerung. Bei dem anschließenden
	        
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