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Daß der sterbend noch bekannte,
Er sei selbst am Unheil schuldig?
Starr stand lang der Mann, bis gräßlich
Jammernd er sich auf den Toten
Warf, des Mordes an sich klagte.
Barfuß zog mit schwerem Kreuze
Er gen Rom, doch fand auch dort er
Nicht die heißerflehte Ruhe.
Heimgekehrt riß er von seinem
Weib sich los, von seinem Söhnlein,
Klopfte an des Klosters Pforte
Ein gebrochner, müder Wandrer.
O nun weiß ich, spricht drauf Walther
Tiefbewegt, als seine Mutter
Schwieg, warum er oft so traurig
Mich sein liebes Götzlein nannte.
Ficht, ein Mann für Licht und Freiheit
Waren seine Abschiedsworte.
Und ich hab bemüht mich redlich
Drum, daß ich ein Streiter werde,
Der all seine Kraft, sein Dasein
Weiht dem Kampfe für die Wabrheit.
Ehre seinem Angedenken!
Brav mein Sohn! ruft warm die Mutter,
Daß du hängst an deinem Lehrer
Als an deinem zweiten Vater
Und daß seine Abschiedsworte
Dir sind heiliges Vermächtnis,
Schau in deiner Mutter Auge
Walther! Ist dein einzig Sinnen J
Nur der Rampf für Licht und Wahrheit?
Du errötest, o nun weiß ich,
Daß dein Herz seit wenig Tagen
Ist gespalten, weil die Minne
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