Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

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Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit 
erschienen, um ebenfalls ihre Zufriedenheit über die vermittelte Stelle Ausdruck zu geben. 
Weil es sich bei diesen Vermittlungen doch in der Hauptsache um die Unterbringung Jugend— 
licher handelt, welche der Schutzaufsicht durch die Jugendfürsorge aus irgend einem Grunde 
unterstanden und dieser auch weiter bedürfen, so ist der Nutzen gerade dieser Tätigkeit der 
Jugendfürsorge nicht hoch genug anzuschlagen. 
Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Arbeitsamte war auch im Berichtsjahre eine 
gute und mit Dank gedenkt die Jugendfürsorge des auch von dieser Stelle ihr gezeigten 
Entgegenkommens.« 
Beide Heime, das Knaben-und das Mädchenheim, haben sichganzhervorragend bewährt. 
Es fanden im Berichtsjahre im Knabenheim 586 und im Mädchen- und Kinderheim 
251 Jugendliche Unterkunft. 
Die Verpflegungstage betrugen beim Knabenheim 10715 und beim Mädchen- und 
Kinderheim 12176. 
Das Alter der dem Knabenheim Zugeführten schwankte zwischen 12 und 19 Jahren. 
In Nürnberg waren 308 beheimatet. Zuständig waren in Bayern 176, in Deutschland 
42, im Ausland 10. 
Arbeitsburschen waren 342, ein Geschäft hatten ganz oder teilweise 64 erlernt, 
Schüler zählten 130. 
301 waren Protestanten, 233 Katholiken und 2 Israeliten. 
UÜberwiesen wurden durch das Jugendgericht 102, durch das Vormundschaftsgericht 
8, durch die Polizei 229, von den Distriktsverwaltungsbehörden 28, von den Vereinen 16 
und 8 durch die Armenpflege. Auf Ersuchen der Eltern fanden 49 Aufnahme und 96 auf 
eigenen Wunsch. 
Aufgenommen wurden wegen Obdachlosigkeit 348, wegen Gefährdung 184 und 4 
zur Abwendung der Untersuchungshaft. 
Zwangszöglinge waren es 94. 
Arbeit wurde vermittelt für 58, von den Eltern wurden nach Hause genommen 110. 
Fahrkarten in die Heimat oder zum Antritt einer Arbeitsstelle wurden gelöst für 54, dem 
Krankenhaus wurden wegen Erkrankung zugewiesen 12, in Anstalten wurden 92, in Familien 
51 untergebracht. Auf Wanderschaft begaben sich 8, zur Strafverbüßung mußten entlassen 
werden 4, wegen sonstiger Veranlassung, darunter wegen fortgesetzten frechen Benehmens 
wurden fortgeschickt 14. Freiwillig traten 3 beim Militär ein und am Jahresschluß waren 
noch 36 Fälle unerledigt. 
Zu dem Mädchen- und Kinderheim sei folgendes angeführt. Das Alter der Unter— 
gebrachten schwankte zwischen 1 und 19 Jahren, es waren 194 ehelich und 57 unehelich geboren. 
In Nürnberg waren 110 beheimatet. Zuständig waren in Bayern 66, in Deutschland 67, 
im Ausland 8. 
Noch nicht schulpflichtig waren 44, volksschulpflichtig 144. Es waren Arbeiterinnen 
42, Dienstmädchen 21. 
Überwiesen wurden durch das Jugendgericht 21, durch das Vormundschaftsgericht 12, 
durch die Polizei 40, durch die Distriktsverwaltungsbehörden 32, durch die Armenpflege 42, 
auf Ansuchen von Vereinen, der Stadtmission uswp. fanden Aufnahme 35, auf eigenes 
Ansuchen und auf Ansuchen der Eltern 69. 
Aufgenommen wurden wegen Obdachlosigkeit 72 und wegen Gefährdung 124 Kinder 
und Jugendliche. Zwangszöglinge waren 54 und zwar 30 Mädchen und 24 Knaben. 
Dienststellen wurden vermittelt für 88, von den Eltern wurden nach Hause genommen 
64. Fahrkarten wurden gelöst für 12, dem Krankenhaus wurden wegen Erkrankung über—
	        
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