Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

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Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltütigkeit 
(1515 100) . Nach Abrechnung eines Zahlungsrückstandes von 40000 (40000) M verblieb 
also ein Reinvermögen von 1501061 (1475 100) 46. 
Gesundheitszustand (Aus dem Berichte des Hausarztes, Hofrats Dr. Stich). 
Im Berichtsjahre blieb die Anstalt von schweren Erkrankungen und schweren Verletzungen 
ihrer Zöglinge verschont. Von Krankheiten, die längere Zeit ärztliche Hilfe beanspruchten, 
sind zu erwähnen: 3 Fälle von Warzen, 8 Zellgewebsentzündungen, 1 Fall von Frostbeulen 
an den Zehen, 1 Verbrühung, 1 Furunkulose, 3 Verwundungen, je 1 Fall von Darmkatarrh, 
Bläschenausschlag an den Lippen, Mittelohrentzündung und 2 Fälle von Röteln. 
Augenkranke behandelte Hofrat Dr. von Forster; die regelmäßige Zahnbehandlung 
durch Dr. Limpert erlitt durch die Lazarettätigkeit dieses Arztes eine Unterbrechung. Trotz der 
Einschränkung in der Ernährung nahmen die Kinder an Gewicht befriedigend zu und standen 
mit ihren Gewichtszaählen durchschnittlich beträchtlich über den Queteletschen Ziffern. 
Zwangserziehung. Im Vollzug des Gesetzes vom 10. Mai 1902 über die Zwangs— 
erziehung, wurde gerichtlicherseits die Zwangserziehung von 104 in Nürnberg beheimateten 
und 9Kindern außerbayerischer Staatsangehörigkeit angeordnet und vom Magistrat Nürnberg 
ausgeführt. 
Über die Unterbringung der Zwangszöglinge gibt nachfolgende Tabelle Aufschluß. 
AIscceneen 
his 66—10 10- 141418 
Mäd— 
chen 
Zu⸗ 
sammen 
Jahre alt 
J. Anstaltserziehung. 
Ende 1914 befanden sich in Erziehungsanst. 
Im Jahre 1915 wurden eingewiesen .. 
Im gleichen Jahre sind entlassen . . 
Gestorben sind. — 
Also waren am Jahresschluß 1915 in Erzieh— 
ngsanstaäalten. 
185 831 
111 34 
91 48 
s 
268 
145 
139 
9 
9 43 108 108 
3 3 37 92 
l 314 121 
10 53 131 78 
204 
68 
272 
II. Familienerziehung. 
Ende 1914 waren in Familien untergebracht 
Im Jahre 1915 wurden an Familien zur 
Zwangserziehung überwiesen 
Entlassen wurden . .. 
Gestorben sind.. . . . 
Am Jahresschluß 1915 befanden sich mithin 
in Familienerziehung. . — 47 28 70 — 6 10 34 20 
Von den Familienvätern waren 15 Landwirte und Gärtner, 26 Handwerksmeister 
und 29 anderen Berufs. 
Hauptstelle für Jugendfürsorge. Auch das Berichtsjahr brachte durch den Krieg 
eine bedeutend gesteigerte Inanspruchnahme der Hauptstelle für Jugendfürsorge. 
Es fielen 2337 Einzelfälle an. Von diesen konnten durch Einstellung der Tätigkeit 
infolge fortgesetzter guter Führung, Wegzug von Nürnberg, Unterbringung in Familien, 
Anstalten usw. 1710 Fälle erledigt werden, so daß am Jahresschluß, einschließlich der früher 
schon erledigten 1624 Fälle, noch 2987 zu behandeln waren. 
Im einzelnen wurde folgendes festgestellt. Staatsangehörig waren in Bayern 1307, 
im übrigen Deutschen Reiche 88, Ausländer 36; nicht festgestellt wurde die Staatsangehörigkeit 
und Heimat bei 906. Dem Glaubensbekenntnis nach waren protestantisch 1012, katholisch 945, 
israelitisch 2. In den übrigen Fällen wurde die Konfession nicht festgestellt. 
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