Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

28 
Städtische Betriebe 
gezwungen sah, weibliche Schaffner einzustellen. So konnten auch die im Vorjahre zu 
Kriegsbeginn eingeführten Betriebsbeschränkungen zum Teil wieder aufgehoben werden, zum 
Teil konnten auch Verbesserungen stattfinden. 
So wurde die Linie 7 in den Hauptverkehrsstunden von der Marximilianstraße bis 
Muggenhof und die Linie 4 zwischen Tiergarten und Karthäusertor durchgeführt. Auf Linie2 
wurde an Sonn- und Feiertagen nachmittags zwischen Plärrer und Dutzendteich 5 Minuten— 
betrieb eingerichtet. Außerdem wurden zahlreiche Sonderwagen in den Hauptverkehrszeiten 
auf den verschiedenen Linien eingeschoben. 
Es waren täglich durchschnittlich in Verkehr 83 (123) Triebwagen und 75 (85) Bei— 
wagen. Die im Betrieb befindliche Wagenzahl schwankte zwischen minimal 162 (107) — 91 
(53) Trieb- und 71 (54) Beiwagen — und maximal 236 (348) — 128 (175) Trieb- und 
168 (168) Beiwagen. 
An Sonderwagen wurden gestellt: an Werktagen zu den Siemens-Schuckert-Werken 
und der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg 12 (18) Triebwagen und 11 (12) Beiwagen, 
zum Stadttheater je nach Bedarf 2 bis 7 Wagen. Außerdem wurden in zahlreichen Fällen 
Verwundete in Sonderwagen nach dem Tiergarten und dem Theater befördert. 
In den Preisen und der Gültigkeitsdauer der Dauerkarten hat sich nichts geändert 
Für Beamte und Bedienstete der Stadtgemeinde Nürnberg wurden 539 (554) und 
für Fürth 120 (115) Freifahrkarten ausgestellt. Dienstfahrscheine wurden im ganzen 324 900 
366 800) abgegeben. Außerdem erhielten die Lazarette für die Verwundeten 1800000 
300 000) Freifahrscheine. An charitative Vereine und im Dienste der öffentlichen Wohlfahrt 
stehende Personen gelangten 141 (151) Freifahrkarten zur Ausgabe. Weitere 5 (18) Frei— 
fahrkarten empfingen geistig zurückgebliebene Kinder, die unter ungünstigen Verhältnissen 
lebten und zum Besuche von Hilfsschulen weite Wege zurückzulegen hatten. 
Die Unfälle im Betriebsjahre hatten 27 (26) schwere Verletzungen zur Folge. 
Davon betrafen 15 (16) Fälle Fußgänger, 2 (-) Radfahrer und 10 (10) Fälle Fahrgäste. 
Von den 347 (358) Zusammenstößen waren 272 (287) von Fuhrwerkslenkern und 
17 (22) von Straßenbahnführern verursacht. In 58 (49) Fällen lag die Schuld auf beiden 
Seiten oder es spielten unglückliche Zufälle mit. Zusammenstöße zwischen Straßenbahnwagen 
ereigneten sich 78 (58). 
Die Rettungswagen wurden 29 (40) mal gerufen und traten 27 (32) mal in Tätigkeit. 
Im Fundbureau wurden 3542 (4245) Gegenstände abgeliefert; 1596 (2002) Stück 
vwurden wieder abgeholt. Die nicht abgeholten Sachen brachten einen Versteigerunaserlös 
bon 757,10 (928,71) æ. 
Die Verwaltung haätte 28523 (27 826) Geschäftsvorgänge zu erledigen. 
Neubauten. a) Bahnbau. Im Berichtsjahre wurden keine Neubauten ausgeführt. 
Auch der Weiterbau der 1914 angefangenen Strecke durch die Landarabenstraße mußte 
wegen Arbeitermangel unterbleiben. 
b) Hochbauten. 1. An den Umformerwerken St. Peter und Fürther Straße wurden 
noch kleinere Arbeiten vorgenommen. Die Ausgaben hierfür betrugen 154,63 und 8353,24 4M. 
2. Die Anfang 1914 in Betrieb gestellte Hauptwerkstätte bedurfte an einigen Stellen 
noch des Ausbaues und der Ergänzung. An Kosten erwuchsen 39 468 46. 
3. Für die bauliche Unterhaltung sämtlicher Gebäude der Straßenbahn wurden 
8714,30 MA aufgewendet.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.