Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1915 (1915 (1918))

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Bauwesen 
Dienstkleider. Jedem Arbeiter wird ein blauer Uberanzug zur Verfügung gestellt; 
außerdem erhalten sämtliche Kanalreiniger und einige Tiefbauarbeiter Wasserstiefel. 
Lohnverhältnisse. Die Lohn- und Vorrückungsverhältnisse der Arbeiter sind 
durch die Lohntafel vom 1. April 1913, gültig für sämtliche Arbeiter der Stadt Nürnberg, 
festgelegt. 
Am Ende des Jahres 1915 betrug der Arbeitslohn für die Stunde bei 
4 Arbeitercr *2 *Arbeiter(n) 55 
57, 
598, 
611, 
678, 
698 
2 
Ferner erhält jeder Arbeiter für den geleisteten Arbeitstag 20 Wanderzulage 
Denjenigen ständigen Arbeitern, die eine zweijährige Dienstzeit vollendet haben, 
werden die gesetzlichen Wochenfeiertage bezahlt. 
Außerdem erhielten vom 1. Juli an alle Arbeiter mit einem Jahreseinkommen bis 
zu 2100 M, sofern sie wenigstens 1 Monat im Dienste der Stadt standen, tüglich 30 
Kriegsteuerungszulage. Hierzu bekamen die verheirateten Arbeiter, die Ernährer von 
Familien waren, für die Frau und für jedes Kind unter 16 Jahren monatlich je 3 48. 
Die tägliche Arbeitszeit umfaßte bis 20. April 8 Stunden, vom 21. April bis Mitte 
Oktober 10 und von da ab 9 Stunden. 
Die Rechte und Pflichten der Arbeiter sind geregelt durch die Arbeitsordnung für 
die Arbeiter der Stadtgemeinde Nürnberg sowie durch die Satzung der Arbeiterausschüsse 
in den städtischen Betrieben Nürnbergs vom Jahre 1908. 
Abwassermessungen. Die Abwassermessungen vor dem Auslauf der 5 Hauptkanäle 
wurden vom Frühjahr 1915 ab nach Einsetzung der selbstschreibenden Kanalpegel wieder 
fortgesetzt. Die Kosten betrugen bis Jahresende 239,82 (148,78) M. 
Die regelmäßige Untersuchung des Pegnitzwassers und der Kanal— 
abwässer unterblieb wegen der Kriegszeit. Für kleinere Untersuchungen und Versuche 
sowie für Unterhaltung des Abwasserlaboratoriums wurden im Berichtssahre 24.92 (126.69 M 
oerausgabt. 
Regenmessungen. Die selbstschreibenden Regenmesser bei der Kläranlage und dem 
alten Gaswerk wurden im Frühjahr 1915 wieder eingesetzt und damit die Regenmessungen 
im Gebiete des südlichen Hauptsammlers weitergeführt. Der Regenmesser in den Eisenbahn— 
Hauptwerkstätten mußte wegen landwirtschaftlicher Benutzung des dortigen Grundstückes 
nachträglich wieder entfernt werden. Unterhaltung und Betrieb der selbstschreibenden Regen— 
messer kosteten im Jahre 1915: 101,25 (48,70) M. 
Abwasserreinigung. Die Erweiterung der Kläranlage Nürnberg-Süd wurde 
am Anfang des Berichtsjahres fertiggestellt und konnte am 10. Februar dem Betrieb über— 
geben werden. Am 19. März fand die Besichtigung der erweiterten Kläranlage durch beide 
städtischen Kollegien und geladene Gäste statt. An Gesamtausgaben für den Bau der 
Kläranlagenerweiterung (2. Ausbau der Kläranlage) erwuchsen bis Jahresende 291378.72 
(205 976,94) M. 
Während der sogenannten Einarbeitungszeit zeigten sich jene Schwierigkeiten, wie 
seinerzeit bei Inbetriebnahme der Emscherbrunnen des ersten Ausbaues, nicht. Es lag dies 
daran, daß die neuen Brunnen vor der Inbetriebnabhme durch den stark ausgefaulten 
Schlamm der alten Brunnen „geimpft“ wurden.
	        
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