Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

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Bauwesen 
Wärterhaus allein ausgearbeitet. Dieses fand die Zustimmung des Verwaltungsbau— 
ausschusses; die städtischen Kollegien beschlossen seine Ausführung mit einem Kostenaufwand 
von rund 25 000 Xä. Im Berichtsfahre konnten nur noch die Maurer- und Zimmermanns. 
iten vergeben werden. 
arbeiten porueben wrrdn des Pegnitzwassers. Um den späteren Einfluß der Kläranlage 
Nürnberg-Süd auf die Pegnitz beurteilen zu können, sollten Untersuchungen des Pegniztz⸗ 
wassers in der Nähe des Auslaufes des südlichen Hauptsammlers vorgenommen werden. 
Zu diesem Zwecke wurde ein kleines Laboratorium in der Bauhütte eingerichtet. 
Einige Voruntersuchungen ließen erkennen, daß man die Wasseruntersuchungen auf 
die ganze Flußstrecke vom Eintritt in die Stadt bis zum Zusammenfluß der Pegnitz mit der 
Rednitz, also auf eine Länge von zirka 17 km ausdehnen müsse, wenn Rückschlüsse auf den 
Einfluß der Kläranlage später zulässig sein sollten. 
Die Untersuchungen erstreckten sich auf die Feststellung der Sichttiefe, des Sinkstoff— 
gehaltes, des Sauerstoff- und Schwefelwasserstoffgehaltes und vereinzelt auüch auf die Sauer— 
stoffzehrung des Pegnitzwassers. 
Die Sichttiefe wurde mittels der Suellenschen Schriftprobe und der Sauerstoffgehalt 
nittels der Hoferschen Farbenskala bestimmt. Schwefelwasserstoff konnte, wie zu erwarten war, 
im Pegnitzwasser nicht nachgewiesen werden. Die Sinkstoffe wurden durch Absitzenlassen in 
sogenannten Imhoffschen Gläsern ermittelt. 
Auch das Kanalwasser des südlichen Hauptsammlers wurde untersucht. Diese Unter— 
suchungen werden fortgesetzt und auf die anderen Hauptsammler ausgedehnt werden. 
Die Kosten für die Untersuchungen des Pegnitzwassers und des Abwassers vom süd⸗ 
lichen Hauptsammler betrugen im Berichtsjahre 589,92 M. 
Der Entwurf für die gesamte Abwasserreinigung machte im Berichtsjahre 
erhebliche Fortschritte. Um die umfangreichen Unterlagen zu beschaffen, die erforderlichen 
Pläne auszuarbeiten und gleichzeitig auch die Bauleitung der Kläranlage Nürnberg-Süd 
zu besorgen, wurde am 1. Mai dieses Jahres eine eigene Bauamtsabteilung mit einem 
Ingenieur und mehreren Beamten eingerichtet. 
Die Erhebungen ließen einerseits bald die großen Vorteile einer Mitbenutung des 
vom Kreis Mittelfranken auszuführenden Hochwasserstollens für die Zwecke der Kanalisation 
und Abwasserreinigung erkennen; andererseits konnte nachgewiesen werden, daß sämtliche 
bestehenden Kanalausläufe in die Pegnitz abgefangen und ihre Abwässer durch einen Haupt— 
abfangkanal mit nicht übermäßig hohen Kosten und ohne Anwendung einer Pumpstation nach 
einer einzigen, der Hauptkläranlage abgeleitet werden können. 
Durch Mitbenutzung des Hochwasserstollens wird es gelingen, unter Umgehung über— 
aus kostspieliger und schwieriger Abfangkanäle durch die Sebalder- und Lorenzer Stadt— 
teile, sämtliche Abwässer des Stadtgebietes links und rechts der Pegnitz oberhalb des 
Wöhrder Talüberganges in einem mit dem Hochwasserstollen verbundenen Abwasserstollen 
durch die Stadt hindurchzuleiten. 
Die Entwurfsbearbeitung und die Studien über die zweckentsprechende Art der bio— 
logischen Nachreinigung der Abwässer werden fortgesetzt. 
4. Tiefbaupolizei. 
Hausentwässerungen. Die Zahl der Baugesuche über Entwässerungsanlagen und 
Herstellung von Privatkanälen sowie die Zahl der Anschlüsse von Spülaborten an den 
Kanal, infolge Einführung der Schwemmkanalisation im Gebiete des südlichen Hauptsammel— 
kanales, hat im Berichtsjahre im Vergleich zum Vorijahre beträchtlich zugenommen.
	        
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