Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1912 (1912 (1913))

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Gewerbe- und Straßenpolizei 
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Einzelstreikss. Während der Dauer der Lohnbewegung im Lithographengewerbe 
varen bei dem Lithographen Max Inselsberger vom 9. Oktober 1911 bis 31. Januar 1912 
Arbeiter, bei dem Steindruckereibesitzer Heinrich Gerlich vom 30. Oktober 1911 bis 2. Fe— 
»ruar 1912 2 Arbeiter und in der lithographischen Kunstanstalt des Johann Seemann vom 
1. Dezember 1911 bis 5. Februar 1912 4 Arbeiter ausständig, weil die Arbeitgeber die 
Verrichtung von Streikarbeit forderten. Durch Beilegung des allgemeinen Ausstandes der 
Lithographen, Steindrucker und Hilfsarbeiter wurden auch diese Ausstände beendet. 
In der Schuhfabrik A. Bieringer 6 Co. streikten in der Zeit vom 2. Januar bis 
23. Januar 93 Arbeiter. Sie setzten den Abschluß eines neuen Tarifvertrags durch, nach 
dem die Stundenlöhne um 1 bis 3 — und die Stäücklöhne ebenfalls entsprechend erhöht 
wurden. Ferner wurde den Arbeitern nach längerer Beschäftigung im Betriebe die Gewäh— 
rung eines Erholungsurlaubs unter Lohnfortzahlung in Aussicht gestellt. 
Am 18. Januar forderten 12 Arbeiter der Maschinenfabrik W. Krebs 6 Co. die 
Wiedereinstellung eines wegen schlechter Arbeitsleistung entlassenen Mitarbeiters und traten, 
als ihre Forderung nicht erfüllt wurde, in den Ausstand. Da der Streik aussichtslos er— 
schien, nahmen 2 der Ausständigen die Arbeit am 31. Januar bedingungslos wieder auf, die 
übrigen fanden anderwärts Beschäftigung. 
Mittels Streiks setzten 90 Arbeiter der Blei- und Pastellkreidefabrik Breiten— 
felder 6 Co. die Entlassung zweier Arbeiterinnen durch, welche 2 Mitarbeiterinnen bei der 
Fabrikleitung des Diebstahls bezichtigt und dadurch deren Entlassung herbeigeführt hatten. 
Der Ausstand dauerte vom 9. bis 12. Februar.. 
Durch Streik vom 19. Februar bis 1. April erreichten 4 Gehilfen des Schreiner— 
meisters Max Lederer die Wiedereinstellung zweier Mitarbeiter, die wegen Mangel an 
Arbeit entlassen worden waren. 
Um die Wiedereinstellung eines wegen ungenügender Arbeitsleistung entlassenen Ar— 
beiters durchzusetzen, legten bei dem Tapezierer Georg Fröba am 19. Februar 4 Gehilfen 
die Arbeit nieder. Der Streik dauerte bis 18. März. Er verlief jedoch ergebnislos, da die 
Ausständigen entlassen und an ihre Stelle andere Arbeiter eingestellt wurden. 
Durch Streik vom 20. Februar bis 13. März erreichten 8 Gehilfen des Schreiner— 
meisters Johann Schertel die Wiedereinstellung von 4 Mitarbeitern, die wegen Ablehnung 
eines neuen Tarifvertrags seitens des Arbeitgebers ausgetreten waren und nach Anerkennung 
des Vertrags von dem Arbeitgeber wegen Mangel an Arbeit nicht mehr aufgenommen 
werden sollten. 
In der Metallwaäarenfabrik Isis-Werke, A.G., waren vom 21. bis 283. Februar 
84 Arbeiter ausständig. Sie forderten die Wiedereinstellung eines wegen ungebührlichen Be— 
nehmens entlassenen Mitarbeiters eventuell unter Verkürzung der Arbeitszeit, da von der 
Fabrikleitung die Entlassung auch noch mit Arbeitsmangel begründet wurde. Der entlassene 
Arbeiter wurde wieder eingestellt und die tägliche Arbeitszeit von 9Y/ auf 81/0 Stunden verkürzt. 
Bei dem Fensterfabrikanten Karl Giegold streikten vom 26. Februar bis 3. April 
13 Arbeiter, um die Wiedereinstellung von 8 Mitarbeitern durchzusetzen, die wegen Mangel 
an Arbeit entlassen worden waren. Von den Entlassenen wurden ö wieder eingestellt und 
den übrigen die Wiedereinstellung bei Bedarf an Arbeitskräften in Aussicht gestellt. 
Nach 8tägigem Arbeiterausstand — 26. Februar bis 4. März — in der Holz— 
riemenscheibenfabrik J. G. Raum, G. m. b. H., an dem 30 Arbeiter beteiligt waren, kam 
ein Tarifvertrag zustande, in welchem bewilligt wurde: Verkürzung der wöchentlichen Arbeits— 
zeit sofort von 56 auf 551/,2 Stunden, in den folgenden Jahren um je eine weitere halbe 
Stunde bis auf 54 Stunden, Erhöhung der Stundenlöhne sofort um 2 F, in den nächsten 
Jahren um 2 — und im 4. Jahre um 3 — sowie Erhöhung der Akkordlöhne um 5 Prozent.
	        
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