Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1910 (1910 (1911))

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Städtische Betriebe 
Die Zählergebühren wurden für die Zähler von 20 Ampoͤre aufwärts ermäßigt, ebenso 
die Prüfungsgebühren für technische Anlagen über 1 RW. 
Baubestand und Erweiterungen. J. Stromerzeugungsan lagen. Zur Ver— 
besserung der Zugverhältnisse des 50m hohen Kamines wurde im Herbst des Berichtsjahres 
eine künstliche Saugzuganlage, bestehend aus einem durch einen 28 PS-Elektromotor an— 
getriebenen Zentrifugalventilator von 1 300 mmm Saugöffnung und einem 12 m hohen Blech— 
kamin von 1600 mu Durchmesser, aufgestellt. Ferner wurde der gemauerte Kamin ge— 
legentlich der Wiederinstandsetzung des durch Blitzschlag beschädigten Blitzableiters um 10 m 
erhöht. Dadurch wurde ein um 6 mm besserer Zug erzielt. Infolge dieser Verbesserung 
und unter Zuhilfenahme der neuen Saugzuganlage konnte in den Stunden des höchsten 
Stromverbrauches der erforderliche Dampf leicht geleistet werden. 
An 2 Doppelflammrohrkesseln wurden versuchsweise 2 selbsttätige Rostbeschicker eingebaut, 
welche je durch einen 1 Ps-Elektromotor betrieben werden. Beide Einrichtungen bewährten 
sich bestens und erzielten neben einer wesentlichen Rauchverminderung auch eine günstigere 
Ausnutzung der Brennstoffe. 
Die Maschinenanlagen erlitten keine Veränderung. Die Schaltanlage wurde um die für 
die Gleichstromumformeranlage in St. Peter erforderlichen Apparate vergrößert. 
2. Stromverteilungsanlagen und Berbrauchsstellen. Kabel— 
neitz. Das Leitungsnetz erfuhr auch im Berichtsjahre eine außergewöhnliche Ausdehnung 
sowohl im Innern der Stadt als auch in ihrem Weichbilde. Insgesamt wurden 6 1438 
(6 751) m Bochspannungs- und 7532 (7675) m Niederspannungskabel verlegt. Unter diesen 
Verteilungskabeln befinden sich 1160 m Hochspannungskabel zum Anschluß eines größeren 
Wechselstrom-Gleichstromumformers für die Unterstation der Straßenbahn in St. Peter; gleich— 
zeitig wurden mit diesem Kabel noch 1 1800 m Prüfspannungs- und Telephonkabel verlegt. 
Außer den Berteilungskabeln gelangten zur Verlegung 661 m Kabel zur Ausführung 
von 12 (10) Sochspannungs-Hausanschlüssen und 3 297 m zur Ausführung von 307 (209) Nieder— 
spannungs-Hausanschlüssen, ferner 1 080 m Niederspannungskabel für eine später im Luitvold— 
hain anzuschließende öffentliche Beleuchtung. 
Nach Abzug der Kabellängen für entfernte Hausanschlüsse stieg die Gesamtlänge des 
Leitungsnetzes von 218 074 m am Schlusse des Jahres 1909 auf 237 927 m Ende 1010, also 
um 10853 moder 9,11 9. Die Kabellängen verteilen sich wie folgt. 
1910 1909 
Speisekabel von 50-5240 qmm Querschnitt ... * 14610 14610 m 
Niederspannungsmeßkabel für Speisekablee..... 15 437 14287, 
Hochspannungsnetzkabel von 535595 qmm Querschnitt . 70 889 64 746, 
Nieberspannungsnetzkabel von 505150 qmm Querschnitt ... .. 38113 90 581, 
Hochspannungs-Hausanschlußkabel von 16 und 55s qmm Querschnitt. 5876 5215, 
Niederspannungs-Hausanschlußkabel von 105150 qmm Querschnitt. 26 863 23 566, 
Bogenlampen- und Ahrenkabel von 4235 qmm Querschnitt .... 6 139 5 069, 
Gesamtkabelläange. D 2 
Hierbei sind Hin- und Rückleitung, weil in einem Kabel enthalten, einfach gemessen. Die 
Gesamtgrabenlänge betrug 89 658 (80 818) m, die Länge der angeschlossenen Häuserfront 
164 777 (181 5827)) m und das Gesamtkupfergewicht aller bis Ende des Berichtsjahres verlegten 
Kabel 201 023 (242 2209) Kg. 
Durch die Verlängerung des nach Erlenstegen verlegten Kabels erreichte das Strom— 
versorgungsgebiet einen größten Durchmesser von 7,8 (6,9) km und durch eine in der Fürther 
Straße vorgenommene Kabelnetzerweiterung stieg die Entfernung von der Stromerzeugungs— 
stelle bis zur entlegensten Stromentnahmestelle von 4,7 auf 5 km.
	        
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