Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1910 (1910 (1911))

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Gewerbe- und Straßenpolizei 
In der Korbmacherei von Georg Uhrich legten am 6. Juni 3 Arbeiter die Arbeit nieder. 
Sie verlangten Bezahlung des tarifmäßigen Mindeststücklohnes von 70 statt 60 Bfür 
die Anfertigung eines Korbes. Der Ausstand wurde durch Einstellung neuer Arbeiter am 1. Juli 
beendet. 
41 Arbeiter der Bleistiftfabrik vormals Johann Faber traten am 8. Juni in den Aus— 
stand, weil die Firma sich weigerte, eine den Ausständigen nicht entsprechende Arbeitsmaschine 
außer Betrieb zu setzen. Die Streikenden nahmen unter Verzicht auf ihre Forderung am 10. Juni 
die Arbeit wieder auf. 
Durch Ausstand vom 17. bis 27. Juni erreichten 87 Arbeiter der MWaschinenfabrik Scharrer 
KGroß eine Neuregelung ihrer Akkordlohnverhältnisse. 
9 Arbeiter der Dachschädenreparaturgesellschaft traten am 27. Juni 
oormittags in den Ausstand, um die Entlassung eines neu eingestellten Werkmeisters und die 
Besetzung dieser Stelle mit ihrem Vorarbeiter zu erzwingen. Da der Vorarbeiter austrat, ver— 
zichteten die Ausständigen auf Erfüllung ihrer Forderung. Damit war der Ausstand am 27. Funi 
abends beendet. 
70 Kesselarbeiter der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, A.G. 
streikten am 27. Juni, wodurch sie eine von ihnen geforderte 259ige Lohnerhöhung für Über— 
stunden erzielten. 
Durch Streik am 5. Juli von vormittags 6 bis nachmittags 2 Uhr erreichten 26 Arbeiter 
des Baumeisters Andreas Webeer die Wiedereinstellung eines wegen ungenügender Arbeits— 
leistung entlassenen Maurers. 
Am 6. JFuli traten im Betrieb J der Bleistiftfabrik vormals Johann Faber, A.G., 680 
Arbeiter in den Ausstand. Sie forderten den Abschluß eines Tarifvertrages. Der Ausstand 
wurde am 24. September durch Bewilligung der Forderung beendet. 
Bei dem Baumeister Andreas Machser legten am 6. Juli 5 Tüncher die Arbeit nieder, 
weil 2 derselben an Stelle streikender Stukkaturer Stukkaturerarbeiten verrichten sollten. Der 
Ausstand endigte am 16. Juli mit Entlassung der Ausständigen. 
64 Arbeiter der Nürnberger Metallzieherei F. Eich ner & Co. legten am 13. Juli die 
Arbeit nieder, weil ihre Forderung um 200ige Lohnerhöhung und Verkürzung der wöchent— 
lichen Arbeitszeit um 2 Stunden nicht bewilligt worden war. Die Firma gewährte eine Stunden— 
lohnerhöhung von 226 5und erhöhte die Akkordlöhne so, daß sie die Stundenlöhne um 158 
überstiegen. Damit begnügten sich die Arbeiter und nahmen am 27. August die Arbeit wieder auf. 
Die Blei- und Farbmacher des Betriebes II der Bleistiftfabrik vormals Johann Faber, 
A.G., legten am 13. Fuli die Arbeit nieder. Sie verlangten den Abschluß eines Tarifvertrages. 
Der Ausstand endete am 24. September mit dem Abschlusse eines bis zum 30. FJuni 1914 
gültigen Tarifvertrages. 
In der Armaturen- und Waschinenfabrik vormals J. A. Hilpert, A.G., traten am 
15. Juli 180 Arbeiter in eine Lohnbewegung ein. Sie forderten 3 Stunden- und 1596 Akkord— 
Lohnerhöhung, ferner Arbeitsschluß am Samstag Mittag ohne Verkürzung der wöchentlichen 
Arbeitszeit von 566 Stunden. Die Firma gewährte Erhöhung der Stundenlöhne um J bis 
2 H und der geringeren Akkordlöhne um 1596. Damit begnügten sich die Arbeiter und nahmen 
am 285. Juli die Arbeit wieder auf. 
Die Arbeiter der Nürnberger Celluloidwarenfabrik Gebrüder Wolfff — 102 Personen — 
betrachteten die wegen Arbeitsmangels erfolgte Entlassung von 21 Arbeitern und 7 Arbeite— 
einnen als eine Maßregelung infolge des vorjährigen Streiks und traten, da ihrer Forderung 
um Wiedereinstellung der Entlassenen nicht stattgegeben wurde, am 20. Juli in den Ausstand. 
Die Firma erklärte sich schließlich bereit, die Entlassenen mit wenigen Ausnahmen wieder ein— 
zustellen, sobald genügende Beschäftigung vorhanden sei. Damit endigte der Ausstand am 11. Aug. 
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