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werker
342 Von Dr. F. J Holly.
Meisterin, bei der er gerade in Arbeit ist, und der er für
geliehenes Geld den Leibrock zum Pfande hatte geben müssen, das
Pfandobjekt zurück.
3. Hans Sachs als Dichter.
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Hans Sachs war der gefeiertste und angesehenste Meister—
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Vertreter dieser Sängergilde im allgemeinen. Um ihn also richtig
als Poeten beurteilen zu können, muß man ihn in seinem Ver—
hältnisse zu dieser Sängerschaft betrachten und an sein dichterisches
Können auch von diesem Gesichtspunkte aus den Maßstab anlegen.
Der Meistersang ist nichts anderes als eine Verflachung und
Erstarrung des Minnesangs. Die wunderlieblichen Blüten, welche
die Lyrik des 13. Jahrhdts. in unserem Vaterlande getrieben, erstarben
in den folgenden Jahrhunderten zu großenteils duftlosen und un—
schönen Alltagsblumen: die Poesie mußte sich von ihren fürstlichen
und adligen Verehrern zu dem bürgerlichen Elemente flüchten, von
den stolzen Burgvesten, die ihre Häupter kühn und frei zum Äther
erhoben, stieg sie zu Thal und fristete in den engen Gassen und
Straßen der Großstädte ein kümmerliches Dasein.
Völlig im Einklange mit diesem Ortswechsel, an den sich die Pflege
der deutschen Dichtung nach der Zeit des Minnesangs knüpft, steht aber
der Inhalt derselben. Sie, die früher in ihrem erhabenen Gedanken—
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die sich um die Thürme und Erker der Bergburgen schlangen, strich
nunmehr auf mattem Fittich im engen bürgerlichen Leben umher; ihr,
deren wundervolle Formenpracht, deren äußere Vollkommenheit kühnlich
sich messen konnte mit dem prachtstrotzenden Auftreten der hohenstaufischen
Dynastie und ihrer ritterbürtigen Umgebung, hing man nunmehr das
bescheidene, oft wenig schönheitsinnige Gewand des Bürgertums um.
Hatten die Minnesänger gesungen „von Lenz und Liebe, von
sel'ger, goldner Zeit, von Freiheit, Männerwürde, von Treu und
Heiligkeit; gesungen von allem Süßen, was Menschenbrust durch⸗
bebt, gesungen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt,“ so
verfiel die lyrische Dichtung nunmehr großenteils in lehrhafte, spieß—
bürgerliche Moralpredigerei. Schon Ende des dreizehnten Jahr—
hunderts traten diese schlimmen Symtome der Dichtung grell und
auffallend zu Tage. Die letzten Ausläufer des Minnesangs, die
zugleich auch die ersten Vertreter des Meistersangs wurden,
Heinrich von Meißen, genannt Frauenlob, und Barthel