Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1909 (1909 (1911))

Denkwürdige Vorfälle 
18. Mai. 
26. Mai. 
seinen Kräften diesem Unternehmen widmete, fand er doch noch Zeit, sich 
nit Naturwissenschaften, namentlich mit Geologie und Zoologie zu be— 
schäftigen, auf welchen Gebieten er sich reiche Kenntnisse erwarb und auch 
literarisch tätig war. Er war Ehrenmitglied des Vereins für Natur— 
kunde in Offenbach, Mitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft in 
Berlin, der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg, des Vereins für 
Geologie und Paläontologie in Koburg, des Oberrheinischen Geologischen 
Vereins in Stuttgart und korrespondierendes Mitglied der Senkenberg— 
gesellschaft in Frankfurt a. M. Längere Jahre leitete er als Vorstand. 
den Nürnberger Journalisten- und Schriftstellerverein. 
aymann, Julius, Gaswerksdirektor a. D. 
Geboren am 23. März 1839 in Niederrossau bei Mittweida in Sachsen. 
Haymann trat am 1. Oktober 1871 mit Ubernahme des Gaswerks 
seitens der Stadtgemeinde in städtischen Dienst als Direktor des Gaswerks, 
nachdem er schon vorher dasselbe, als es im Privatbesitz war, drei Jahre 
hindurch geleitet hatte. Unter seiner musterhaften Leitung erfuhr das 
Werk unausgesetzt große Erweiterungen und Verbesserungen. Am 1. April 
1903 trat er in den Ruhestand. 
Nister, Ernst, Fabrikbesitzer und Kommerzienrat. 
Geboren am 22. Dezember 1842 in Oberklingen im Großherzogtum 
Hessen als Pfarrerssohn. In Darmstadt besuchte er die Realschule. 
Danun wandte er sich dem kaufmännischen Berufe zu. Seine Lehrzeit 
verbrachte er in Darmstadt. Durch jahrelangen Aufenthalt in Holland, 
Belgien, Frankreich, Osterreich, England und Amerika sammelte er die 
reichen Erfahrungen, die es ihm ermöglichten, aus einem kleinen chromo— 
lithographischen Geschäft, welches er 1877 in Nürnberg übernahm, eine 
der bedeutendsten graphischen Anstalten des Kontinents und ein Welthaus 
ersten Ranges zu schaffen. Mit sicherem Blick erkannte Nister die Ent— 
vickelungsmöglichkeiten der graphischen Industrie, für die er in vieler 
Beziehung ein Bahnbrecher wurde; von Anfang an erkannte er auch die 
wirtschaftliche Zukunft der Qualitätsware, der höchsten künstlerisch-technischen 
Leistung. Seine Schöpfungen auf dem Gebiete des Kunstdrucks gehören 
zu den besten, die seither auf den Markt kamen, und haben den Ruf 
der deutschen Industrie durch ihre technische und künstlerische Vollendung 
erheblich gefördert. Die aus kleinsten Anfängen hervorgegangene Firma 
beschäftigt heute gegen 600 Beamte und Arbeiter, hat neben der Litho— 
graphie eine umfangreiche Druckerei, Photographie, Chemigraphie, einen 
bedeutenden englisch-amerikanischen Verlag, ein eignes Haus in London, 
einen deutschen Verlag in Nürnberg und Leipzig. Kommerzienrat Nister 
war viele Jahre Mitglied und zweiter Vorsitzender der Handels— und 
Gewerbekammer Nürnberg, Verwaltungsrat des Bayerischen Gewerbe— 
museums, Mitgründer und Vorsitzender der Vereinigung für die Zollfragen 
der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandels, stellver— 
tretender Vorsitzender des Papierindustrie-Vereins sowie Vorstandsmitglied 
zahlreicher anderer Fachvereine, wodurch er Gelegenheit fand, sich den 
Standesinteressen der deutschen Steindruck- und Papierwarenindustrie in 
hervorragendem Maße zu widmen. Für die wirtschaftlichen Interessen 
des Faches hat Nister sehr erhebliche materielle Aufwendungen gemacht; 
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