Metadaten: Christliche Leichpredigt/ Bey der Sepultur und Begräbnis Des ... Wilhelm Boxbergers des grössern Raths zu Nürnberg ...

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Nachdem dieses Bekenntniß abgelegt war, begann die 
Prinzessin auch sofort wieder mit ihren bisherigen Allüren. 
Die vornehme Art der Rémusat, die ansprechende Unge— 
zwungenheit derselben aber hatte bei ihr ein gewisses 
respektvolles Vertrauen hervorgerufen, über das sie sich 
wohl selbst kaum Rechenschaft gab, daß sie jedenfalls zu 
einer gewissen Offenheit der Remusat gegenüber ermun— 
terte. Sie erging sich in etwas gereiztem Tone darüber, 
daß die Beachtung, welche sie früher am kaiserlichen Hofe 
gefunden habe, nicht mehr dieselbe wäre, daß sie nicht 
mehr als die Tochter des Kaisers zu gelten scheine, 
sondern nur als eine ausländische Prinzessin angesehen 
werde. 
Fest steht unzweifelhaft, daß der Kaiser sein Benehmen 
der Prinzessin gegenüber vollkommen geändert hatte. 
Da er nicht mehr verliebt in sie war, so ließ er — um 
einen dem Krieger geläufigen Ausdruck zu brauchen — sie 
wieder zurücktreten in Reih und Glied. Er schien nicht 
mehr geneigt, den früheren munteren Streichen Stephanies 
einen Passierschein zu ertheilen; er war auch der Ansicht, 
daß es Niemandem erlaubt sei, daß es namentlich einem 
eben verheiratheten König von Westfalen schlecht anstünde, 
mit der Prinzessin eine Liebelei anzuknüpfen, noch dazu 
zu einer Zeit, da er, der Kaiser, wünschte, daß diese 
Prinzessin endlich de facto die Gemahlin des Vrinzen 
Karl würde. 
Es war eine lange Unterredung, welche die Remu— 
sat mit der Prinzessin hatte; am Schluß derselben ver—
	        
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