Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1911 ((1911) 1912)

Tafel 10. 
Das Denkmal des Konrad Grofs 
in der Spitalkirche. Konrad Hainz, genannt Gros, der treue Freund des Kaisers Ludwig und 
der erste Reichsschultheifs aus der Bürgerschaft, stiftete 1331 das neuc Spital nebst der Kirche 
zum heiligen Geist. Das alte Spital war im deutschen Hause aufserhalb der Stadtmauer. Die 
Kirche wurde 1341 vollendet, später durch einen Italiener in italienischer Weise innen umgewan- 
delt und erst in neuerer Zeit wieder in die ursprüngliche Gestalt versetzt. Das Denkmal des Stif- 
ters vom Jahr 1356 ist eine Marmorplatte, von trauernden kleinen Figuren getragen, unter welcher 
das Bildnifs in Stein gehauen liegt. Das Grofs’sche Haus war der jetzige Ploben- oder eigent- 
lich Plauen- Hof, welcher Name von der Familie Plauen kommt, die das Haus später besafs. 
Tafel 11. und 12, 
Peter Vischer, 
wie er sich selbst auf dem Scbaldusgrab abgebildet. Er war vermuthlich 1455 in Nürnberg gebo- 
ren, wurde 1489 hier Rothschmiedsmeister und starb 1529. Seine Grabstätte, welche sich auf dem 
Rochuskirchhofe gleich beim Eintritt in den Kirchhof rechter Hand unter Nr. 90. befindet, war 
gänzlich in Vergessenheit gerathen, bis sie Direktor Reindel 1830 wieder auffand. Die Stadt 
ljefs sie hierauf herrichten und auf den Stein ein neues Grabschild zu den beiden alten einsetzen, 
welche drei die Abbildung oben im Gröfßeren darstellt. 
Tafel 43. 
HKochbild von Adam Kraft, 
aus dem Jahre 1497 über der Thüre der Stadtwage an der Kcke von der Wag- und Winkler- 
straße. Der Wagmeister prüft das Schwanken des Wagbalkens., während der Knecht noch ein 
Gewicht zulegt und der Käufer das Geld hervorlanet. 
Tafel. 14. . 
Das Urbanreiten. 
‚An Urbanitag ritt ein Wein- Ab- und Einleger auf einem schlechten Pferd, einen Rock, mit 
Weinreben geziert, anhabend, eine Krone auf dem Kopf und eine Flasche in der Hand, durch 
die Stadt zu allen Weinschenken, während Einer ihm einen Tannenbaum vortrug, der mit Gläs- 
lein und Spiegelein behangen war. Ablader und Einleger folgten mit grofsen Flaschen auf dem 
Rücken und sammelten Wein bei den Wirthen, nicht ohne sich selbst gehörig zu füllen. Die 
begleitende Bubenmenge rief: „der Urba mufs in den Trog.“ Urban warf zuweilen ein Gläslein 
und Spiegelein unter sie. Nach vollendetem Umritt wurde Urban wirklich in cinen Wassertrog 
geworfen, gewöhnlich in der Gegend der Lorenzerkirche. der gesammelte Wein von Abladern 
und Einlegern verzecht. 
Tafel 15. 
Pirkheimer’s Haus. _ 
Dadurch, dafs in dem Haller’schen Hause auf dem Aegidienplatze der Nachlafs Pirkhei- 
mer’s verwahrt wurde, da es seiner Tochter, verheirathet an einen Imhof, gehört hatte, entstand 
der Irrthum, Pirkheimer selbst habe da gewohnt. Sein Haus aber, in welchem er auch starb, ist 
das jetzt dem Lederhändler Braun, auf dem Herrnmarkt, gehörige Haus, wo deshalb auch neuer- 
dings eine Tafel angebracht wurde. Uebrigens zeichnet sich das Haller’sche Haus durch eine 
schöne Kapelle aus, welche da sich findet, wo die zwei grofsen Rundbogenfenster in einem grofsen 
leeren Raume sich zeigen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.