Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1911 ((1911) 1912)

Städtische Betriebe 
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Betriebsstörungen. Eine Stromunterbrechung trat im Berichtsjahr nicht ein. 
An den Maschinen und Schaltanlagen kamen keinerlei Störungen vor, dagegen wurden infolge 
von Isolationsstörungen im Kabelnetz verschiedene Durchschläge veranlaßt, welche die Aus— 
wechslung einer Anzahl kleinerer und größerer Kabelstrecken nötig machten. Die umfang— 
reichste Auswechssung erfolgte bei dem zum Lorenzerplatz führenden Speisekabel, in welchem 
in früheren Jahren und besonders im Dezember 1910 mehrfach Durchschläge auf der Strecke 
vom Schalthaus bis zum Speisepunkt Lorenzerplatz auftraten. Aus diesem Grunde wurde 
diese gesamte 985 m lange Strecke von 25240 qmm Querschnitt durch 2 gleichlange Kabel 
von je 25150 qmm Querschnitt ersetzt. Bei dieser Gelegenheit wurden sowohl diese neuen 
Kabel als auch die in dem gleichen Kabelgraben liegenden weiteren Speisekabel für die 
Speisepunkte Plärrer und Neutor zum besseren mechanischen Schutz, und um ein Übergreifen 
von Durchschlägen von einem Kabel auf ein anderes zu vermeiden, auf der ganzen Länge 
mit Kabelsteinen des Liebertwolkwitzer Tonwerkes Fischer K Calov abgedeckt. Weitere 
5 Durchschläge in der Praterstraße, in der Marienstraße, am Jakobsplatz, in der Kepler- und 
in der Schreyerstraße erforderten die Auswechssung von 252 m Hochspannungs- und 30 m 
Niederspannungskabel. Die Ursache konnte in den ersten 8 Fällen nicht festgestellt werden. Es 
muß angenommen werden, daß die Durchschläge auf eingetretene Überspannungen zurück— 
zuführen sind. In den anderen beiden Fällen wurden die Durchschläge durch Pickelhiebe 
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Der allwöchentlich festgestellte Isolationszustand des Hochspannungsnetzes berechnet 
sich zu 12 (6,1) Megohm für den Kilometer. 
Anderungen im Kabelnetz. Einige Auswechslungen und Verstärkungen kürzerer 
Kabelstrecken mußten auch wegen Baulinienänderungen erfolgen. Eine Abzweigstelle mit 
3 Abzweigungen wurde in 3 zu einer Umformerstelle selbständig führende Negkabelstrecken 
umgewandelt. Gelegentlich der Auswechslung des schadhaft gewordenen Speisekabels zum 
Lorenzerplatz wurden seitens der gemeindlichen Kollegien die Mittel zur Errichtung eines 
geräumigen Unterpflasterspeisepunktes am Lorenzerplatze genehmigt. Der 7,83 m lange, 48 m 
breite und 2,65 m hohe Raum gelangte im Berichtsjahr noch zur Ausführung, während die 
inneren Einrichtungen (selbsttätige Olausschalter zum Abschalten der Kabel, Überspannungs— 
schutz und dergl.) erst im Sommer 1912 zum Einbau gelangen. 
Zählerwerkstätte und Eichraum. Die Zählerwerkstätte erledigte sämtliche er— 
forderlichen Instandhaltungsarbeiten aller Zähler und Schaltuhren; der Eichraum nahm 
2420 Prüfungen an neuen und in Betrieb befindlichen Zählern, und 72 Nachprüfungen an 
Ort und Stelle vor. 
Die im Vorjahr versuchsweise bei einigen Schaltuhren eingeführte Vorrichtung zur 
selbsttätigen Einstellung der Schaltzeiten hat sich bewährt und wurde infolgedessen bei allen 
im Berichtsjahr in Zugang gekommenen Schaltuhren angewandt. Diese Verbesserung mit 
der neuerdings geschaffenen Erhöhung der Gangzeit von 21 auf 40 Tage unter Verwendung 
aur eines Aufzuges bilden eine wesentliche Vereinfachung in der Bedienung dieser Apparate. 
Offentliche Beleuchtung. Bei einer größeren Anzahl Uhren wurde durch Ver— 
wendung von Metallfadenlampen die Beleuchtung der Zifferblätter wesentlich verbessert. 
Die einzelnen Teile der Straßenbeleuchtung wurden wieder in gewissen Zeitabständen 
auf Festigkeit und Brauchbarkeit geprüft. Versuche mit 2 Stück langbrennenden Flammen— 
bogenlampen der Allg. Elektrizitätsgesellschaft, welche seit März 1911 in Betrieb sind, lieferten 
zufriedenstellende Ergebnisse, sodaß im kommenden Jahr beantragt werden soll, eine größere 
Versuchsstrecke mit diesen Lampen auszurüsten, umsomehr als durch ihre Verwen dung neben größerer 
Lichtfülle auch wesentliche Ersparnisse an Strom, Kohlenstiften und Bedienung erzielt werden.
	        
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