Metadaten: Verhandlungen der ... Wanderversammlung Bayerischer Landwirte zu Nürnberg vom 12. bis 15. Mai 1895 (32. (1895))

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äußerst bedenklich sein, dem Verlangen nach vollständiger Sperrung 
der Grenze nachzugeben. 
Vorsitzender: Nun hat Herr Gutspächter Dettweiler 
von Gießhübel nochmals ums Wort gebeten. 
Dettweiler: Ich möchte mir nur erlauben, kurz zu 
sagen, daß ich über die Antwort, welche von seiten des k. Staats— 
ministeriums des Innern auf die Eingabe des landwirtschaftlichen 
Kränzchens in Unterfranken ergangen ist, nicht orientiert war. 
Ich habe wohl gehört, daß eine solche Entschließung erfolgt sei, 
aber von dem Inhalt selbst ist mir bisher nichts bekannt geworden. 
Ich bitte deshalb um Entschuldigung, daß ich Dinge, die durch 
die genannte höchste Entschließung teilweise schon ihre Erledigung 
gefunden haben, wieder aufgewärmt habe. Bei der Kürze der 
Zeit kann ich mich natürlich über die einzelnen Punkte der Ent— 
schließung heute nicht aussprechen. Auch über den wesentlichen 
Rückgang der Seuche war ich ebenfalls nicht orientiert. Wir 
Landwirte können eben die Verhältnisse nicht anders beurteilen, 
als sie in unserem Distrikte vorliegen. Wir müssen dankbar sein, 
wenn wir zur Beurteilung der Sachlage weiteres Material erhalten. 
Wenn die durch die Maul- und Klauenseuche gefallenen Tiere im 
Jahre 1894 auf 12000 zurückgegangen sind, so liegt es auf 
platter Hand, daß von einem Mißerfolg der Sperrmaßregeln 
nicht die Rede sein kann.. 
Vorsitzender: Zum Worte kommt jetzt Herr Gutsbesitzer 
Köbbel aus Fronberg in der Oberpfalz.. 
Köbbel: Von Seiner Excellenz dem Herrn Minister ist 
vorhin der Wunsch ausgesprochen worden, es möchten sich Männer 
aus der Versammlung zum Worte melden, welche einigermaßen 
ein Urteil über die Verhältnisse in den Grenzbezirken hätten. 
Wenn ich nun gleich auch nicht im Grenzbezirke selbst wohne, so 
wohne ich doch in dessen unmittelbarer Nähe, komme auch regel⸗ 
mäßig dorthin, um meinen eigenen Bedarf zu decken und glaube 
deshalb, mich äußern zu sollen. Ich möchte hier behaupten, daß 
die Bewohner der Grenzbezirke von der ihnen gewordenen Er— 
leichterung längst den Vorteil nicht mehr haben, den sie sich ein— 
bilden. Ich glaube, es ist bei diesen Leuten ein großer Hang 
zum Handel vorhanden, der es ihnen erwünscht macht, dieses 
Recht unter allen Umständen beizubehalten. Ich bin der festen
	        
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