Full text: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für die Jahre 1913 und 1914 (1913/14 (1917))

Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit 283 
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Die vom Hausbesitzerverein in einem an die Staatsregierung gerichteten Gesuche be— 
utragte Erhöhung der Beleihungsgrenze für 1. Hypotheken bis zu 750/0 und die Gewährung 
Hypotheken bis zu dieser Höchstgrenze hat das Kgl. Staatsministerium des Innern mit 
zntschließung vom 11. August 4 unter Hinweis darauf, daß die Erhaltung einer angemessenen 
zlüsigkeit des Sparkassenvermögens gegenwärtig vordringlich sei, abgelehnt. Von der Spar⸗ 
Isse war die Erhöhung der Beleihungsgrenze für 1. Hypotheken bis 600/0 begutachtet worden. 
Die Gründung einer Hypothekenanstalt nach dem Muster anderer Großstädte war 
om Magistrate in Angriff genommen worden: der Ausbruch des Krieges hat aber die dem 
Abschlusse nahen Verhandlungen unterbrochen. 
An der Aufbringung der 1. Kriegsanleihe war die städtische Sparkasse als 
Zeichnungsstelle beteiligt. Gezeichnet wurden in 848 Posten 851 300 &. 
Die Sparkasse selbst zeichnete aus eigenem Vermögen 3300000 M, die gesamte 
JZeichnung zu 4151300 MA zerfällt in 1652 300 M Schatzanweisungen, 532 800 MN Reichsan— 
eihe, 19606 200 „6 Schuldbuchforderungen und kommt 9,080/0 des Vermögens gleich. Der 
zinlagenstand minderte sich aus diesem Anlasse im allgemeinen Sparverkehr um 799 543 M, 
m Scheck- und Giroverkehr um 38 886 A. Etwa 100000 M hiervon wurden von Sparern 
zar abgehoben zur Erfüllung der bei anderen Zeichnungsstellen gezeichneten Beträge. Durch 
ie Gestattung von Abhebungen in beliebiger Höhe ohne Einhaltung der Kündigungsfrist 
ind durch rege Werbetätigkeit war die Sparkasse bestrebt, eine möglichst starke Beteiligung 
er Sparer zu erzielen. Zu dem Gesamtergebnis von 4460 Millionen trugen die deutschen 
zparkassen und deren Sparer 884 Millionen bei. Unter den bei den Sparkassen abgegebenen 
Jeichnungen befinden sich rund 100000 M von Nichtkontoinhabern. Am Jahresschlusse waren 
yon dem zur Erfüllung der Gesamtzeichnungen bei der Kgl. Hauptbank aufgenommenen Kredite 
u 8090000 MA noch 2790 000 A ungetilgt. 
Eine engere Verbindung mit der Reichsbank war schon bei Aufstellung der neuen 
Satzung im Jahre 1912 geplant, nun ist sie im Anschlusse an die Betätigung der Sparkasse 
ils Zeichnungsstelle für die 1. Kriegsanleihe zur Tatsache geworden; im Hinblicke auf 
die durch die gezeichneten Schuldbucheintragungen zahlreicher werdenden Überweisungen und 
Berrechnungen eröffnete die Sparkasse im Oktober 1914 bei der Reichsbankhauptstelle dahier 
ein Girokonto. 
Die städtische Sparkasse betätigte sich ferner als Sammelstelle für die städtische 
kriegsfürsorge sowie als Vermittlungsstelle der deutschen Krieassterbekasse und der öffent— 
üchen Kriegsversicherung, überall mit gutem Erfolge. 
Die Abführung von Gold an die Reichsbank förderten die städtische Sparkasse und 
deren Zweigstelle fortgesetzt nach Tunlichkeit. 
Trotz des Rückschlages aus Anlaß der Mobilmachung und trotz der Abgänge infolge 
der Zeichnungen auf die 1. Kriegsanleihe hat sich die Zahl der Sparer um 5194, der Ein— 
agenstand um 1832 370 M erhöht; ohne die Abgänge infolge der Kriegsanleihe würde die 
Mehrung des Einlagenstandes 2670 299 0 betragen haben, womit das Kriegsjahr 1914 
uu den besten Jahren der Sparkasse zählt. In den ersten 6 Monaten betrug der Uberschuß 
an Einlagen 1083 000 M. Eine auffallende Minderung zeigten vom August bis Dezember 1914 
die kleinen Einlagen bis zu 20 6 durch den Wegfall von Arbeiterwocheneinlagen und —R 
tarken Rückgang der Schulsparkasse, der insbesondere in der Einberufung von Lehrkräften 
um Heere seinen Grund hat. 
Der Scheck- und Giroverkehr hat sich besonders gut entwickelt. Die Befürchtung, 
daß mit Rücksicht auf die tählich abrufbaren Anlagen erhöhte Ansprüche an die Sparkasse 
Aantreten, hat sich nicht bestätigt. Die Guthaben sind von dem Ansturm fast gar nicht 
berührt worden, es machte sich sogar ein Zufluß von Einlagen bemerkbar und eine wesentliche
	        
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