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Nürnberger Bildhauerschule des vierzehnten Jahrhunderts, aus
welcher ein Jahrhundert später der berühmte Meister Adam
Krafft hervorgegangen ist. Einige Statuen sind mehr deco-
ativ behandelt. — Die Namen der Meister, welche mit ihren
Gesellen diese Statuen, aufser den 16 Wasserspeiern im Gan-
zen 40 Stück, gefertigt haben, kennen wir nicht“ seitdem der
Name Schonhofer als keineswegs beglaubigt beseitigt ist.
Der ganze Brunnen war, wie aus der oben mitgetheilten
Rechnung hervorgeht und wie die Farbenspuren an den er-
haltenen Resten beweisen, über und über (mit Temperafarben)
bemalt und reich vergoldet. Er wird deshalb, wie Professor
G. Eberlein mir mittheilte, vom fränkischen Landvolk noch
heute der „goldene Brunnen“ genannt.
Das Ganze ist eine in wirklich genialer Weise, durchaus
richtig componirte und in den edelsten Verhältnissen aufge-
baute Thurmpyramide von überaus glücklicher Gesammtwir-
kung. Sie verdient mit vollem Recht den hohen Ruhm, in
welchem sie seit ihrer Erbauung bis auf unsere Tage stets
gestanden 19).
Die Quelle für das Wasser, welches sehr gelobt wird
und als das beste in Nürnberg gilt, befindet sich auf der
Tulnau nahe dem Schlöfschen Gleishammer, etwa eine Stunde
östlich von der Stadtmauer entfernt, und zwar in dem früher
Jacob Imhof’schen Garten „hinter dem stadel, als man hinein
in den garten geet auf die linken hant gegen den perg, der
do leit gegen der stat hinein, und das wasser quillet an dem-
selben ent also von im selber auf.“ Das Wasser wurde „in
gemaurten rinnen unter der erden, die ligen pei siben schuchen
tief“ und später durch hölzerne Röhren, zunächst durch Felix
Uffinger’s Garten nach der Stadt geleitet ?°) und verzweigte
sich im Brunnen selbst endlich in Röhren aus Blei 21). Durch
einen mittleren hohlen Pfeiler gelangte das Wasser in das obere
Bassin und flofs aus demselben in 8 dünnen Strahlen in das
antere Bassin. Aufserdem vertheilte sich das Wasser in dem
Gemäuer des grofsen Wasserkastens in 8 Röhren und flofs
aus 8 Pfeilern. die aufsen am Kasten standen und als Posta-