Volltext: Predigten am dreihundertjährigen Todestage Philipp Melanchthons, dem 19. April 1860

und unverrückt fefthalten. Mögen Zweifel euch befdhleichen, 
mag eitle Menfchenweisheit, feichte Aufklärung, Dreifter Un- 
glaube fi breit machen, ihr follet fie von eu weifen und 
die Krone, welche eu von den frommen SGlaubenshelden des 
fehSzehnten Jahrhunderts erftritten worden ift, nicht wieder 
hingeben. Das Wort unfere$ Textes müffet ihr beherzigen 
und hinanzufommen fuchen zu einerlei Olauben und Erfenntniß 
des Sohnes Sottes, und ein volllommener Mann werden, 
der da fei in der Maaße des vollfommenen Alters EChrifti, 
daß ihr nicht mehr Kinder feid und cuchH wägen und wiegen 
faffet von allerlei Wind der Lehre durh Schalfheit der Men- 
fchen und Fänfcherei, damit fie euch erfhleichen zu verführen. 
Aber wahres evangelijhes Chriftenthum befteht nicht blos in 
der Erfenntniß; den Gfanben, der dur Werke thHätig 
ift, fordert unfere Kirche. NRechtfchaffen müßt ihr fein und 
wachfen in allen Stücken au den, der Haupt ift, Chriftus. 
Wer ihn verlängnet in Thaten, wer nicht auf feinen Wegen 
einhergehet und in feinem Dienfte arbeitet und feinem Vor- 
bilde nachfolgt, der Kann nicht fein Jünger heißen, als eine 
todie RNehe wird er am Weinftvk hangen und abgefchnitten 
und hinweggemworfen werden. Darum wendet allen euren Fleiß 
daran und reichet dar in euren Glauben Tugend, und in der 
Tugend BefcheidenhHeit, und in der Befheidenheit Mäßigkeit, 
und in der Mäßigkeit Geduld, und in der Geduld Gottfelig- 
feit, und in der Ooftfeligkeit brüderlidhe Liebe, und in Der 
brüderlidhen Licbe gemeine Licbe. Denn wo folches Alles 
reichlich bei cuch ift, wird eS euch nicht faul no unfenchtbar 
fein Iaffen in der Erfenntnig unferes Herrn Iefu Chrüftt. 
Kinder des Lichtes wollet ihr heißen, als Kinder des Lichtes 
müffet ir wandeln in Gottesfurdht und Frömmigkeit, und Die 
Früchte des Geiftes Iragen, weldhe find allerlei Gütigkeit, Ge- 
rechtiafeit und Wahrheit,
	        
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