Volltext: Predigten am dreihundertjährigen Todestage Philipp Melanchthons, dem 19. April 1860

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gelehrten Schulen der Iuden gebildet, der Zahl der Zwölfe 
hinzugethan, Erfüllen mußte fi der PaukinifGe -Ausfpruch: 
€ find mandjerlei Gaben, aber es ift ein Seit, e8 find 
mandherlei YNemter, aber eS if ein Het; e$ find mancherlei 
Kräfte, aber c$ ift ein Gott, der da wirket Alles in Allem. 
In einem Jeden erzeigen id die Gaben Gottes zum gemeinen 
Nugen, Aber eben das führet uns auf die zweite Bemerkung, 
die wir machen wollten: bei den verfhiedenen Gaben, Anlagen, 
Temperamenten und Neigungen jener beiden Neformatoren, 
verband fie ein Band zur unzertrennliden Einheit, 
e8 war Die Liebe und Begeifterung für Gott und feine Sache, 
für Sefum und feine Kirche, für Gottes Wort und“ feine ewige 
Dauer, für das Heil der unfterblidhen Seclen und den Weg, 
den fie wandeln mußten, wenn fie das Ende des Glaubens, 
der Seelen Seligkeir davon bringen wollten. Nun mochte der 
Cine den wilden Wald ausreuten und das harte Erdreid auf- 
veißen und urbar machen, und der Andere den Boden ebnen 
und begießen und fäcn und pflanzen; nun mochte der Berg- 
mannsfohn in der Berge Abgrund hinabiteigen und das edle 
Metall zu Tage fördern, und der Andere, der Waffenfhmiedts- 
john, das gewonnene Metall hämmern und in gefügige Formen 
bringen; nun mochte der Eine in Fühner Todesverachtung den 
Gegnern und Feinden entgegentreten und im heißen Kampfe 
fi üben und fein Recht behaupten, und der Andere fih fügen 
und auszugleidhen fuchen — fie hatten Beide in einander den 
Seijt der Wahrheit erkannt, der fie hefeclte, fie firchten beide 
zu Dem gleichen Ziele und erndeten beide vereinigt die Freude 
des Sicges. Sie erfülten das fhöne Wort unferes Textes: 
Laffet uns aber rechtfehaffen fein in der Liebe und wachfen in 
allen Stüden an den, der das Haupt ift, Chriftus.
	        
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