Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1917 (1917 (1919/20))

Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen, Wohltätigkeit 
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Rinderfett und Knochenfett. Das von der städtischen Fleischverteilungsstelle 
dahier durch die Dampftalgschmelze in Sch veinau zugewiesene Rinderfett diente vorzugs— 
weise zur Belieferung der hiesigen Gaststätten, der Konditoreien und Bäckereibetriebe. Der 
Anfall war — solange im Laufe des Jahres 1917 das sogerannte Zusatzflessch verabreicht 
wurde — durch die zahlreichen Rinderschlachtungen erheblich; die größten Mengen kamen im 
Monat Juli zur Anlieferung. Soweit dieses Fett in Halbpfundpackungen geliefert wurde, 
war der Aufbrauch sehr einfach; da aber große Mengen, eingegossen in Fässer bis zu 3,5 Ztr. 
Inhalt, in Tafeln und Blocks zugewiesen wurden, bereitete der Verschleiß zeitweise erhebliche 
Schwierigkeiten. Das angelieferte Knochenfett, zur Anstaltsversorgung verwendet, war viel 
begehrt; leider waren die abgelieferten Mengen (rund 81 Ztr.) nicht ausreichend, um allen 
Wünschen um Zuweisung gerecht werden zu können. Die Ablieferungen und der Aufbrauch 
sind aus nachstehender Übersicht zu ersehen. 
Monat Eingang 
Verbrauch 
Monat 
Eingang 
Verbrauch 
August ... 1917 
September ., 
Oktober.. 
November., 
Dezember... 
Summe: 
Ab Verbrauch: 
JVorrat am 1. Jan. 19181 
Margarine. In der letzten Woche des Jahres 1917 kam von der Bahyerischen 
Landesfettstelle die Mitteilung, daß die Kommunalverbände für die Folge größere Mengen 
an Margarine zugewiesen erhalten würden. die ebenso als wie die Butter gegen Einlieferung 
der Fettmarken an die Bevölkerung abgegeben werden sollten. Ein einziges Mal, und zwar 
zur teilweisen Belieferung der Fettmarken Nr. 582, gelaugte Margarise zum Verkauf; späterhin 
wurde dieses Fett zur Versorgung der Gewerbebetriebe verwendet. Am 27. Dezember 1917 
erfolgte die erste Anlieferung mit 125,86 Ztr., bis zum Jahresschlusse kamen zum Verkauf 
60.50 Ztr. der verbliebene Rest mit 64,86 Ztr. ging als Vorrat auf das Jahr 1918 über. 
Z3tr. 
3,03 
123, — 
75,70 
108.30 
60,80 
— 
184675 
303,919 
Z3tr. 
Iir. 
184,69 
193, 815 
231, 123 
O95. 906 
7631 
966., 275 
54, 107 
420, 168 
Ztr. 
178 336 
—R 
149.47, 
d1l.A 
285.73 
ĩ57 — 
1 
Uber die Geschäftseinrichtungen ist folgendes zu sagen. In den Amtsräumen 
Bahnhofstraße 60 dahier erfolgt die buchmäßige Behandlung aller eingehenden Fettsendungen 
sowie der Zuweisungen an die 8 Abgabestellen, die Abrechnung mit der Butterzentrale München, 
den Kommunalverbänden hinsichtlich der Schweinefettanlieferungen und mit den Bu ter— 
ausformern. Die eingehenden Fettmengen werden — soferne sie nicht alsbald zur Versorgung 
der Bevölkerung, der Gewerbebetriebe usw. benötigt sind — eingelagert. Für diesen Zweck 
stehen geeignete Räume im Anwesen Allersberger Straße 73 und Schildgasse 45 zur Verfügung. 
Auch die Kellerräume der Markthalle am Trödelmarkt werden während der kälteren Jahres— 
zeit hiezu verwendet; im Sommer sind sie für die Lagerung ungeeignet. Die hier bestehenden 
480 Fettverkaufsstellen werden durch 3 amtliche Abgabestellen beliefert; diese sind im Anwesen 
Schmausengartenstraße 30, in der Markthalle am Trödelmarkt und in der Paradiesstraße 144 
untergebracht. Der zunehmende Mangel an Verpackungsmaterial zur Butterversendung ließ es 
als wünschenswert erscheinen, die Wiederinstandsetzung der eingehenden Tonnen und Kisten im 
großen Umfange zu betreiben, um die nach Nürnberg liefernden Molkereien nach Bedarf 
geeignet versorgen zu können. Zu diesem Zwecke wurden im Laufe des Jahres 1917 neben 
dem bisherigen Büttner 8 weitere Arbeiter (1 Büttner und 2 Schreiner) eingestellt, am 
Maxfeld 75 größere Arbeitsräume beschafft und Lager in der Schmausengartenstraße 28 
sowie im städtischen Lagerplatz an der Grolandstcaße errichtet. Im Jahre 1917 wurden
	        
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