Metadata: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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2. Fürther Straße. 
Zum Spittlerthor hinaus, nach dem Plerer sich wen— 
dend, gelangt man in den Eisenbahnhof und faͤhrt entweder 
mit Dampfkraft nach Fürth, der lebhaften industriereichen 
Stadt, oder man wählt, um dahin zu kommen, die Land— 
straße, rechts Dos und Muggenhof (freundlicher Gesell— 
schaftsort), links mehrere kleinere Ortschaften und nahe an 
Fürth wieder rechts das Dorf Poppenreuth liegen lassend, 
worin eine sehr alte Kirche steht. In Fürth wird man 
durch einen lauten israelitischen Handelsverkehr und durch 
mannichfaltiges Industriegetriebe, aus welchem der Hammer 
der Metallschläger hervorpocht, umgeben, und man sieht aus 
den neuen Straßen, die sich immer vermehren, welchen 
raschen Aufschwung der anhaltende Gewerbsfleiß zu nehmen 
im Stande ist. Als Absteigequartiere sind zu empfehlen: 
die Eisenbahnwirthschaft, in deren Naͤhe schöne Anlagen zu 
Spaziergängen einladen; der Kronprinz von Preußen, die 
Wirthschaft von Eckel und das Weinhaus von Roth. An 
Gebäuden möchten zu nennen seyn: die alte einfach gothische 
Stadtpfarrkirche, die Synagoge (wohl der schönsten eine in 
Bayern), das neue Rathhaus, das Spital und die 25 Bo— 
gen lange steinerne Brücke, welche bei Ueberschwemmungen 
gute Dienste leistet. Hübsche Belustigungsorte findet man 
im Pfarrgarten und im Ochsengarten. Eine der bedeutend— 
sten Sehenswürdigkeiten Fürth's ist die Picker t'sche An— 
tiquitätensammlung, durch welche man auch äusserst merk 
würdige Gegenstände des Alterthums kauflich erhalten kann 
Fürth's Umgebungen liefern, wenn gleich nichts Imposan—
	        
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