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2. Fürther Straße.
Zum Spittlerthor hinaus, nach dem Plerer sich wen—
dend, gelangt man in den Eisenbahnhof und faͤhrt entweder
mit Dampfkraft nach Fürth, der lebhaften industriereichen
Stadt, oder man wählt, um dahin zu kommen, die Land—
straße, rechts Dos und Muggenhof (freundlicher Gesell—
schaftsort), links mehrere kleinere Ortschaften und nahe an
Fürth wieder rechts das Dorf Poppenreuth liegen lassend,
worin eine sehr alte Kirche steht. In Fürth wird man
durch einen lauten israelitischen Handelsverkehr und durch
mannichfaltiges Industriegetriebe, aus welchem der Hammer
der Metallschläger hervorpocht, umgeben, und man sieht aus
den neuen Straßen, die sich immer vermehren, welchen
raschen Aufschwung der anhaltende Gewerbsfleiß zu nehmen
im Stande ist. Als Absteigequartiere sind zu empfehlen:
die Eisenbahnwirthschaft, in deren Naͤhe schöne Anlagen zu
Spaziergängen einladen; der Kronprinz von Preußen, die
Wirthschaft von Eckel und das Weinhaus von Roth. An
Gebäuden möchten zu nennen seyn: die alte einfach gothische
Stadtpfarrkirche, die Synagoge (wohl der schönsten eine in
Bayern), das neue Rathhaus, das Spital und die 25 Bo—
gen lange steinerne Brücke, welche bei Ueberschwemmungen
gute Dienste leistet. Hübsche Belustigungsorte findet man
im Pfarrgarten und im Ochsengarten. Eine der bedeutend—
sten Sehenswürdigkeiten Fürth's ist die Picker t'sche An—
tiquitätensammlung, durch welche man auch äusserst merk
würdige Gegenstände des Alterthums kauflich erhalten kann
Fürth's Umgebungen liefern, wenn gleich nichts Imposan—