Volltext: Die Wiederherstellung der St. Sebalduskirche in Nürnberg

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auch der Steinverband war in bedenklicher Weise gelockert. 
Zwei vom Vierungspfeiler bis zur Außenwand reichende mit 
ainander verbundene horizontale Verschlauderungen mußten daher 
eingefügt werden, um dem Mauerwerk neuen Halt zu geben 
ınd weiteren Bewegungen desselben vorzubeugen. 
Wie am nördlichen Turm war auch am südlichen Turme 
Jie Erneuerung des schadhaften Kranzes notwendig geworden, 
Im Laufe des Jahres 1900 kamen sowohl diese Arbeiten sowie 
in Anschluß an dieselben Ausbesserungen des Kupferdaches, 
der Kugel und Wetterfahne zur Ausführung. 
Bedenklichere Schäden bestanden an den starken Mittel. 
pfeilern der westlichen und nördlichen Schallöffnungen. Die an 
‚erschiedenen Stellen durch Backsteinmauerungen ausgebesserten 
stark belasteten Pfeiler waren mehrfach von Rissen durchzogen, 
sodaß eine Auswechselung unumgänglich erschien, Zu diesem 
Zweck war eine Abstützung der einzelnen Bögen erforderlich. 
Da aber eine Holzkonstruktion nicht die genügende Sicherheit 
zu bieten schien, wurden in den in Betracht kommenden Bogen- 
öffnungen provisorische Backsteinpfeiler aufgeführt, welche die 
Bogenlast aufnahmen. Nach dem Abbruch und der Neueinfügung 
der Mittelpfeiler konnten diese Mauerungen, die sich vorzüglich 
bewährt hatten, wieder entfernt werden, 
Vor der Inangriffnahme dieser Auswechselungen mußte 
das nordöstliche Turmeck, welches durch eine vom Turm in 
Jen anstoßenden Gewölbezwickel des Mittelschiffes führende 
merkwürdige romanische Treppenanlage sehr geschwächt war, 
durch eine Ausmauerung der Hohlräume verstärkt werden, 
Späterhin wurden die stark verwitterten Strebepfeiler der Süd- 
seite einer umfangreichen Erneuerung unterzogen, bei welcher 
auch der von einem Baldachin bekrönte Cruzifixus in einer 
Nachbildung des Originales zur Wiederaufstellung gelangte. Die 
romanischen Gesimse und Bogenfriese der unteren Stockwerke 
mußten teilweise gleichfalls erneuert werden. Weitere Schäden 
bestanden in einer Ausweichung des Mauerwerkes in derselben 
Höhe wie am nördlichen Turm, jedoch war es hier nicht möglich, 
die notwendig gewordene Verschlauderung unsichtbar anzubringen. 
Um ihr wenigstens einen Schutz vor Witterungseinflüssen zu geben, 
erhielt sie eine Monierumhüllung.
	        
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