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„CE war wohl ein fhauerlicher Unblig für mich,
aber Euch mag e$ zum Trofte gereichen darum, daß Cuer
Vater fidher nicht lange und bange Hat fterben müjffen.
Die Kugel Hatte von der Stimm aus ganz den Kopf
durchbohrt.”
„„Sbr habt recht, Herr Pirkheimer““ fagte Peter
jeufzend, „„ein Heiner, trauriger Troft für ung, aber
iumerhin ein Trojft! Wo Kegt mein Vater begraben ?““
„BWerdet den Pla meiner Befchreibung nach ninımer
finden Fönnen, fönnte Cucdh felbjt wohl kaum wieder dahin
führen. Wir mußten die Toten eine Strede Weges nach
aufwärts mit ung führen, denn neben wie unter uns
[tand harte Felgeftein. Dann Kam eine Seitenfchlucht
mit einem geringen Gebirgswaljer, das nach der Birs
zuftirömte. An feinem Ufer war foviel Erbe, daß wir
fie einfgaufeln Fonnten.”
„„Die Toten muchen oft mehr Mühe, deun die Les
benden,“ ” meinte Peter nachdenklich.
„Ih ließ an ihrem Grabe die Paufe fchlagen und
Gewehre abfeuern, daß zu ihren Ehren das Coho der
Berge wach wurde, dann haben wir ein Gebet gefprochen.
Zum Ende ließen wir einen dunkelnadligen Arvenbaum
— da8 ft ein f[Hweizerijh Nadelholz — füllen und haben
ihnen ein Kreuz gefeßt, fo gut e& ein Zimmermann her-
richten fann. Wer weiß, wie lange e8 Schnee und Cis
überdauert!“
„„Habt Dank, Herr Birkheimer, für Cure damalige
Fürforae, wie für Eure heutige Erzählung! Euer Tun
macht Eurem Herzen hohe Ehre. Könnt Ihr mir nod) eins
fagen, Herr? Um welde Stunde ftarb mein Bater?““
Der Ratsherr fhaute ftaunend den Fragenden ins
Geficht und ermiderte dann langfam: