172
Zu Narrn und Schelmen worden,
Durch falsch Leer die Seel morden;
Gwältig mit großem Trutz
Zu ihrem Rhum und Nutz
Die Schrifft mit ihren Zenen
Krüplen, reißen und dehnen.
Auch nicht allein die Glehrten
Sonder auch die verkehrten
Layen, die Gschrifft auch nützen,
Ihr Laster nit zu schützen,
Zu verthaiding und beschönen,
Verspotten und verhönen
Die Schrifft auch an viel Oertern
Mit Märlein und Sprichwörtern,
So grob und unbescheiden,
Als ob es weren Heiden.
Und muß an allem Ort
Das teuer Gotteswort
Nur ein Schand Deckel sein,
Das uns doch Gott allein
Gab darinn zu fürbillen
Sein gnäding guten Willen,
Was wir gantz aller maßen
Thun sollen oder lassen,
Glaubn, trauen oder hoffen,
Die steht jederman offen.
Weil die nun krümmet hin
Jeder nach seinem Sinn,