Volltext: Hans Sachs

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Baue 
Die Macht neigt fih gen Occident, 
Der Tag geht auf von Orient, 
Die rotbrünftige NMorgenröt 
Ber durch die trüben Wolken geht, 
Daraus die lichte Sunn fhut blicken, 
Des Mondes Schein hut fich verdricken; N 
‚Der ift jegt morden bleich und finfter, 
Der vor”) mit feinem falfchen Glinfter?) 
Die ganze Berd Schaf hat geblent, 
Daß fie fich haben abgewent 
Don ihrem Kirten und der Weid 
Und Haben fie verlaffen beid. 
Dom Schein des Mondes geblendet, find fie in die Wild 
nis geraten und haben fich von der Stimme des Löwen tief 
in die Wüfte verloden laffen, Da hatten fie nun ihre füße 
Weide verloren und mußten Unkraut, Difteln und Dornen fref- 
jen. Sie fielen in die ihnen vom £öwen gelegten Sallftricke, 
worauf er fie zerriß und verfchlang. Ein ganzer Haufe rei 
gender Wölfe bedrängte die Herde mit Scheren, Melten, Schin: 
den und Sreffen. Diele Schlangen lauerten im SBras, die un: 
aufhörlich die Schafe durch alle Glieder bis aufs Mark aus: 
jogen. So wurden diefe ganz dürr und fchlecht. Erft feitdem 
die Nachtigall fo hell ihren Sang erklingen läßt, und des Tages 
Glanz den Löwen, die Wölfe und ihre faljche Weide enthüllt, 
ift die Herde erwacht. Iekt ift der Löwe ergrimmt ob des 
Befangs der Nachtigall, weil fie den Yufgang der Sonne 
fündet und fein Königtum ein Ende nimmt. Er ftellt der ach: 
tigall nach dem Leben, Fann fie aber nicht ergreifen, denn fie 
fchlüpft in den Bag und fingt da fort und fort. Der Löwe 
jedoch. bietet feine wilden Tiere auf, die der YNachtigall 
die Zähne bleden, Waldefel, Schweine, Böcke, Kaben und 
Schneden, Die Sröfche quaken aus ihren Pfüßen und die 
Wildgänfe fchreien über den hellen Tag und den BGefang der 
Wachtigall., Aber alles ift vergebens, 
Es leuchtet her des Tages Brunkt, 
Und fingt die Nachtigall fo klar, 
Und fehr viel Schaf an diefer Schar 
') Derdrückt fich, fhmwindet. ?) vorher. 3) Schein, Gleißen.
	        
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