Volltext: Hans Sachs

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6. Rücblig auf Dichtung und Leben. 
Die Niit- und Lachwelt. 
"ine {o erftaunliche $ruchtbarfeit, wie fie uns in Hans 
Sachfens Dichterthätigfeit entgegentritt, {teht in der 
aus a Befchichte der Ddeutfchen Literatur ohne Beifpiel da. 
Bei einer folchen Produktion aber Fann es nicht Wunder nehmen, 
wenn auch manches Schwache, Mittelmäßige und Unfertige 
fich. unter feine gereiften und bedeutenden Werke mengt. Es 
Fonrite {chon aus dem Grunde nicht alles golden fein, weil 
er jeden Stoff, der fich ihm darbot, der dichterijchen Geftaltung 
für wert erachtete. So {childert er die Vorkehrungen, die der 
Nürnberger Rat 1562 zur Bekämpfung der Peft anordnete, 
mit derfelben Sorgfalt und eingehenden Sachfenntnis, wie die 
Dorzüge feiner Naterftadt, oder er gibt ein Verzeichnis [ämt- 
licher römijchen Kaifer von Yulius Cäfar angefangen bis auf 
den zeitgenöffiichen Karl V., jeden in einer Dierzeile behan- 
delnd, oder er bringt eine trofene Aufzählung der „hundert 
und zehn fließenden Wafler Teutfchlandes“ oder er tifcht uns 
„die hundert und vierundzweinzig Sifch und Meerwunder mit 
ihrer Art“ auf oder er behandelt in einem Spruch die „hun- 
dert Tierlein mit ihrer Art und Natur“ u, a. 
Andererfeits muß indes wieder gefagt werden, daß er 
durch folche Gedichte belehren und dabei wohl auch den Stoff 
durch den leichter faßlichen Reim dem Gedächtnifje zugänglicher 
machen wollte. Daß er damit in der That einem Bedürfniffe 
im Dolkt entaeaen tfam, erhellt daraus, daß das Kaiferver: 
!') So hat Bans Sachs gefungen, Gott hHelf vur (fürder) durch 
fein Band. — Aus der Bans Sachshandichrift Amb. 732 2° in der 
Stadtbibliothek.
	        
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