Volltext: Hans Sachs

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DOor 
Haß, 
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Soll wir uns alle vor ihm biegen, 
Und ihm unter den Süßen liegen? 
Es wird uns gar hart kummen on! 
Satan {chürt eifrig das Feuer, erfüllt befonders mit dem 
Hinweis auf das Recht der Erftgeburt Kains Gemüt „mit 
häffigem, neidifchem Schmerz“ und gibt ihm endlich den Rat, den 
Bruder tofzufchlagen, wenn er ihm {träflich zurede und feinen 
Spott mit ihm treibe. Bei Kain ift der Mord fchon Längft 
beichloffene Sache, und er will die Chat beim Opfer auf dem 
Seld fofort ausführen. Wie gerufen Fommt jeßt Abel und fragt: 
, Bruder, wöll wir ein Opfer thon? 
Kain: Ja wohl... Sad) du am erften on. 
Beide opfern. Der Herr erfcheint, redet Kain nochmals 
ins Gewiffen und geht ab. Den bei feinem Opfer Fnieenden 
Abel redet Kain an: 
SHruder, mein Garb ift austrofchen, 
Darumb mein Opfer ift erlofchen, 
Dein Seifts vom Schaf, das flammet {ehr. 
Jn allen Dingen Gott die Ehr, 
Der uns Seel, Leib, Ehr, Gut, Leben, 
Umb funft aus Gnaden hat gegeben! 
„Satan zeigt, Abel zu töten. Kain {chlägt ihn nieder. 
Der Satan hilft ihn zudeden — und feucht.“ Der Herr 
fommt und fragt Kain nach dem Bruder. Auf die freche 
Antwort verflucht er den Brudermörder und die Erde, die 
des Gemordeten Blut getrunken. Der Satan, Kain ins Ohr 
fMlüfternd, treibt diefen zur Angft und Verzweiflung, Seine 
Schuld ift zu groß, als daß fie Mergebung finden könne. Er 
ruft 3u Bott, der ihn von der Erde und feinem Angeficht 
treibe.. Er mülffe flüchtig fein, und wer ihn finde, werde‘ ihn 
erfchlagen. Der Herr aber widerfpricht ihm. Wer ihn erfchlägt, 
an dem foll es fiebenfältig gerochen werden. Ein Zeichen 
will er feiner Stirm aufdrücken, daß niemand ihn erfchlagen 
fol. Aber unmittelbar darauf erfcheint doch der Satan, der 
ihn mit den Worten abführt: 
Kain, thu dich an ein Baum hHenken, 
Oder in ein Waffer ertränken, 
Auf daß du kumbft der Marter ab 
Und ich ein Böllbrand an dir hab!
	        
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