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Uhl: Die verehrten Herren sehen welchen Wert die Frucht u
Mehlbörse darein legt, daß sie mich beauftragt hat, die Einladulg
persönlich zu unterstützen, welchen Wert, das glaube ich den verehrlen
Herren, die alle Prakiker sind, nicht erst auseinandersetzen zu müssen.
Ich kann Ihnen als geborener Wiener nur an das Herz legen wenn
Sie halbwegs gewillt sind, so mögen Sie sich in unserer Stadt ein⸗
finden. Sie werden dort gewiß eine nicht minder freundliche Aufnahme
finden, wie wir alle hier in Nürnberg gefunden haben. Also ich bitte
diejenigen Herren welchen es ihre Zeit und ihre Geschäfte gestatten,
sich in Wien einzufinden. (Bravo)
van den Wyugaert: Meine Herren! Ich habe Ihnen zu nächst
einige Mittheilungen zu machen. Ich habe Ihnen mitzutheilen, daß
hier in Nürnberg respektive in der nächsten Umgebung die Mühlen
von den Herren Wiß und Blum, die Bauriedelsche Kunsimühle und die
Mühle von Herrn Kohn in Mögeldorf und des Herrn Spitta, Kunst-—
mühlbesitzer in Neumarkt in der Oberpfalz, sowie die Maschinenbau—
anstalten von Cramer-Klett, Häberlein u. Carnschaw sich bereit erklärt
haben, ihre Etablissements fortwährend zum Besuche der Gäste unserer
Versammlung offen zu halten. Ich habe mitzutheilen, daß in der Bau—
riedelschen Kunstmühle eine Aspiratonsanlage von Gebr. Israel, iu der
Kohnschen Mühle in Mögeldorf ein Universal-Walzenstuhl von Hörde und
in der Spittaschen Kunstmühle ein Porzellan-Walzenstuhl von Weg⸗
mann permanent im Betriebe sind. Ferner meine Herren, sind sämmtliche
Sehenswürdigkeiten Nürnbergs, die auch in Ihrem Fremdenführer an—
gegeben sind, zur Besichtigung offen und zwar Vor- und Nachmittags.
Dasselbe gilt auch vom germanischen Museum. Diese sämmtlichen groß—
artigen Sammlungen welche Nürnberg umfaßt, sind unentgellich zu
besichtigen, ich halte es aber für meine Pflicht, Ihnen ans Herz zu
legen, daß Sie das germanische Museum nicht verlassen, ohne Ihr
Schärflein dort zurückzulassen, Sie wissen, es ist das ein Museum,
welches uns allen gehört, wo der Anfang gemacht wurde, das historische
Deutschland zu sammeln und in seinen ursprünglichen Grundzügen zu
behalten und auf die fernere Generationen überzuführen.
Ferner möchte ich die Herren aufmerksam machen, daß gestern
verschiedene Postkarten von Seite der Post an mich gelangt sind, die
alle mit norddeutschen 5 Pfennigmarken versehen waren. Dieselben
gelten aber hier in Bayern nicht und, um die Karten nicht aufzuhal⸗
ten, habe ich selbst d Pfennig bayrisch darauf geklebt und find in Folge
dessen die Karten weiter versendet worden. Ich mache Sie aber auf—
merksam, damit ein ähnlicher Fehler nicht mehr vorkommt, daß in
Bayern auch bayrische Korespondenzkarten zu lösen sind.
Ferner habe ich mitzuteilen, daß fich ein guter Photograph Nürn—
bergs bereit erklärt hat, am Donnerstag Vormittag um 10 Uhr im
Garten der Rosenau, wo wir am Mittwoch Abend unser Gartenfest
feiern, eine photographische Aufnahme derjenigen zu machen, welche so
gut sein, wollen, sich in Gruppen aufzustellen. Sie wissen, in früheren
Jahren bis zur Versammlung in Stuttgart haben solche Aufnaͤhmen
regelmäßig stattgefunden, ich glaube, daß viele von Ihnen am Don—