Volltext: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

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mit einem gewöhnlichen Vorwärmerkessel und. bezweckt ausser einer äusserst 
lebhaften Wasserzirkulation, eine Vermehrung der gewöhnlichen Kesselheiz- 
fläche um 40 bis 60%o intensiver Röhrenheizfläche von sehr dünner Wan- 
dung, welche die direkte Wärmestrahlung sehr vorteilhaft und wirksam zur 
Dampfbildung aufnimmt und dadurch gleichzeitig den Hauptkessel vor der 
Stichflamme schützt. Der Oberkessel ist mit dem darunter liegenden Vor- 
wärmer am hinteren Ende in der üblichen Weise durch einen vertikalen 
Stutzen verbunden, dagegen erhebt sich an dem Vorderkopfe mit dem Vor- 
wärmer in Kommunikation, eine gegen die Vertikale nach hinten etwas 
geneigte aus 2 Blechwänden gebildete oben geschlossene Kammer K, während 
kommunizierend mit dem Öberkessel, der um das Röhrensystem länger ist 
als der Vorwärmer, an dessen vorderen Kopfe eine der ersten Kammer 
parallel gegenüberstehende zweite nach unten geschlossene Kammer K 
hängend angebracht ist. Die Wände der Kammern sind unter sich parallel 
und durch umgenietete Stehbolzen versteift und beide Kammern, bezw. die 
sich gegenüberstehenden Wände durch ein System paralleler von hinten 
nach vorne ansteigender Röhren S verbunden. Den Mündungen der Röhren 
gegenüber sind in der vorderen sowohl als auch in der hinteren Kammer 
kreisrunde Oeffnungen und zwar von solcher Grösse angebracht, dass man 
die Röhren bei der Montierung des Kessels bequem hindurch stecken kann. 
Diese Oeffnungen dienen zugleich zur inneren Reinigung der Kammern und 
Röhren und werden geschlossen durch abgestumpfte, von innen nach aussen 
konische Pfropfen, welche um so fester dichten, je grösser der Druck im 
Kessel ist. 
An ebenfalls ausgestellten und auf Verlangen gern in Betrieb gesetzten 
Modellen dieses Kesselsystems konnte man die Ueberzeugung gewinnen, 
lass dasselbe mit vollem Rechte den Namen eines Zirkulationskessels ver- 
dient, und möchten wir noch einen weiteren Vorteil desselben hervorheben, 
welcher darin besteht, dass der Umbau bestehender Kesselanlagen nach 
liesem System ohne besondere Schwierigkeiten zu bewerkstelligen und eine 
eventuelle Auswechselung der Siederohre sehr leicht durchzuführen ist. 
Der Kessel ist für einen Ueberdruck von 8 &g pro qem konstruiert, 
hier aber mit Rücksicht auf die beiden Kessel der Maschinenbau- Aktien- 
Gesellschaft Nürnberg, mit welcher er verbunden ist, nur für 6 %g kon- 
zessioniert. Die benetzte Heizfläche betrug 55 qm und war die Einmauerung 
desselben so gewählt, dass die auf dem Roste entwickelten Feuergase zu- 
nächst um die Röhren schlagen, und dann der Länge nach den Oberkessel 
bestreichen. Von hier aus gehen dieselben erst an der linken, dann an der 
rechten Seite des Vorwärmers entlang und entweichen dann durch den Fuchs 
nach dem Kamin. Als Feuerungs-Einrichtung ist, wie aus der Zeichnung 
ersichtlich, der sogenannte Münchener Stufenrost vorhanden, mit welchem 
bisher sehr gute Resultate erzielt wurden. Dieser im Allgemeinen nach 
lem System Tenbrink ausgeführte Rost unterscheidet sich von letzterem
	        
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