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Froschgrün, zu Zeugschmieden herabgesunken sind, unter ihnen die Hohöfen
and Stabeisenhammerwerke der einst reichen Herren von Löwel in Max-
yrün sind untergegangen, um nie wieder zu erstehen. Die geringwertige,
sehr aschenreiche Stockheimer Kohle, auf deren Vorkommen grossartige
Hüttenanlagen in Neuhaus entstanden, konnten dem Untergange keinen Ein-
halt gebieten. Auf den Betrieb der Giesserei und Maschinenwerkstätte
Anspach und Förderreuther werden wir später zu sprechen kommen.
Die unter der Verwaltung des Staates betriebenen Eisenhohöfen zu
Königshütte, Leidersdorf, Weiherhammer, Bodenwöhr in der Oberpfalz, von
welchen Königshütte bei Mitterteich und Leidersdorf bei Amberg in den
1860er Jahren in Privathände übergiengen, Leidersdorf indessen völlig einge-
stellt wurde, während Weiherhammer und Bodenwöhr zunächst als Kupuloofen-
yiessereien und Hammerwerke, welche Altmaterial zu Stabeisen verarbeiten,
fortbestehen, mussten, gedrückt von der auswärtigen Konkurrenz und den
immer höher steigenden Preisen der Holzkohlen ihre, mit den aus ärarla-
'ischen Amberger und anderen, wie den Sulzbacher, Neukirchener, Krum-
vacher, Vilsecker, Langenbrucker, Sassenreuther, Auerbacher Privatgruben
dezogenen Eisensteinen im Betriebe gehaltenen Hohöfen früher oder später
ainstellen. Diese konnten sich nur, gleichwie das in Martinlamitz in Ober-
franken von der Firma Anspach und Förderreuther bestens betriebene
Bisenwerk, durch den Giessereibetrieb aus Kupuloöfen d. i. vergrösserten
and verbesserten Betrieb der Eisengiessereien und namentlich Maschinen-
werkstätten sowie die Verarbeitung von altem KEisen auf der Höhe er-
halten,
Nebst den 50° Eisen enthaltenden, besten Amberger Erzen verar-
beiteten die obengenannten Werke, dann die vielen in der bayer. Oberpfalz
yelegenen Blau- oder Stücköfen, welche mit geringer Ausnahme schon im
Anfange der 1850er Jahre in Holzkohlen-Hohöfen umgebaut waren, wie
unter anderen das von Grafenstein’sche Werk in Röthenbach bei Weiher-
hammer, die von Schlör’schen Werke in Hellziehen, Hütten, Glaukenhammer,
die Dorfner’schen Hohöfen in Theuern a./Vils und bei Hirschau, das von
Bauer’sche Eisenwerk Wolfsbach a./Vils, der Holzkohlenhohofen in Nittenau
seit etwa 25 Jahren der Maximilianshütte bei Haidhof gehörend), das Aigner’-
sche Eisenwerk Frohnberg, der von Glass’sche Eisenhammer Welsau bei Red-
witz, der von Neuffert’sche Eisenhammer bei Laber u. m. a. die aus obenge-
nannten oberpfälzischen Privatgruben gewonnenen KEisensteine (Brauneisen-
steine guter und mittlerer Qualität) aus dem grossen Erzzuge der unteren
Kreide, der von Auerbach über Sulzbach nach Amberg streichenden Flötze
oder auch wie die nördlich gelegenen Werke die gutartigen, ziemlich reichen
Eisensteine aus den Arzberger Gruben oder auch, wie Bodenwöhr, Eisen-
steine aus den ihm zunächst gelegenen, eigenen Gruben als Gattierung.
Lange wurden aus Blau- oder Stücköfen bei den vielen in der bayer
Oberpfalz betriebenen kleineren Eisenwerken mittelst Holzkohlen die ver-