Full text: Nürnberg

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stehenden Kunz von Kaufungen gefangen, aber gegen 
eine versprochene Geldsumme wieder losgelassen worden 
sein soll. Dagegen schlug ‚Albrecht die Nürnberger 
unter den Hauptleuten Georg Geuder und Johann Pirk- 
haimer bei Aurach unweit Leutershausen. Der Friede, 
welchen Pfalzgraf Ludwig 1453 vermittelte, liess gerade 
die hauptsächlichsten Streitpunkte unerledigt. Bezüglich 
des Landgerichtes verglich man sich durch einen Ver- 
trag zu Ansbach vom 6. Januar 1496 dahin, dass die 
Markgrafen in Sachen über Grund und Boden, der 
ausserhalb der Stadt Nürnberg gelegen, die Gerichtsbar- 
keit haben sollten und die Nürnberger jedesmal zwei 
Rathsherren zu dem Landgericht schickten, über Per- 
sonen auf dem Lande aber, welche nürnberger Unter- 
thanen seien, sollte allein der Stadt Nürnberg die Ge- 
richtsbarkeit zustehen. Schon wenige Jahre darauf brach 
jedoch der Kampf von Neuem aus. Der Markgraf Casi- 
mir sprach das Recht des Kirchweihschutzes über den 
(jetzt nicht mehr existirenden) Weiler Affalterbach bei 
Altdorf an, welches die Nürnberger bisher ausgeübt hatten. 
Während man nun zu Erfurt über die Beilegung dieses 
Streites verhandelte und die Nürnberger am 19. Juni 
1502, wie seither immer, diesen Schutz ausübten, zog 
Marggraf Casimir mit einer Schaar, worunter sich auch 
Götz von Berlichingen befand, vor die Stadt auf die 
Ebene bei Lichtenhof und schlug nicht nur die unter 
Anführung eines Stromer herausgerückten Bürger, son- 
dern auch die von dem Kirchweihschutz zurückkehrende 
Schaar, wobei 6 Feldschlangen, 1 Panier und 6 Hand- 
werksfahnen verloren gingen und gegen 300 Bürger auf 
dem Platze blieben. Von dem Muth der so zahlreichen, 
in den Waffen geübten Bürgerschaft Nürnbergs, die von 
ihren Mauern herab unthätig mit ansehen konnte, wie 
eine Viertelstunde vor der Stadt ein im Verhältniss zur 
städtischen Bevölkerung sehr schwacher Feind einige 
hundert Mitbürger tödtet, gibt freilich dieser Vorfall kein 
vortheilhaftes Zeugniss. Dem Unglück dieses Jahres, das 
so grosses Leid in viele nürnberger Familien gebracht 
hatte, folgte ein Paar Jahre darauf eine für die Nürn- 
berger schr erfreuliche Begebenheit, die Erwerbung 
eines beträchtlichen Gebietes, das zwar die Macht 
der Stadt ansehnlich vermehrte. aber freilich auch für
	        
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