von letzteren und den Holländern bezogen sie wiederum
Häringe und Stockfische, die sie neben ihren eigenen
Waaren im mittleren Deutschland vertrieben. Aus Ve-
nedig erhielten sie hauptsächlich Oel, Wein, Baumwolle
und Leder, aus Genua Weihrauch und die im Mittel-
alter so sehr gesuchten purpurenen Tücher; diese Ar-
tikel brachten sie mit ihren eigenen auf die leipziger,
naumburger und breslauer Messe. In den Jahren 1418
und 1420 verbot Kaiser Sigismund den Handel mit Ve-
nedig; aber er ging trotz vieler Strafen im Stillen fort.
Im 15. Jahrhundert haben die grossen nürnbergischen
Kaufleute, wie die Imhof, Tucher, Hirschvogel u. s. f.
eigene Handelshäuser und Geschäftsführer in den grös-
seren oberitalischen und niederländischen Handelsstädten.
aych in Lyon, am Ende des 15. Jahrhunderts selbst in
Lissabon, um 1520 findet man einen Georg Pock, Fac-
tor des hirschvogel’schen Hauses in Lissabon, in Ost-
indien. Als ansehnliche nürnberger Kaufleute im 15. Jahr-
hundert macht Roth in seiner Geschiche des nürnbergi-
schen Handels folgende Familien namhaft: Armbauer.
Auer, Bauer, Beck, Behaim, Dornberger, Ebner, Eitel,
Fischer, Fütterer, Gärtner, Gewein, Gottschalk, Granetl,
Groland, Gross, Halbach, Haller, Harsdörfer, Haug,
Heinzerlein, Helchner, Hellerlein, Hirschvogel (eine sehr
reiche Familie, die aber durch Verschwendung bald her-
unterkam, der letzte war der Glasmaler Sebald Hirschvogel,
st. 1589, von ihnen hat noch die Hirschelgasse in Nürn-
berg ihren Namen), Holzschuher, Hoppinger, Horn, Hulz-
bach, Hübner, Imhof, Kärner, Kaufmann, Kesching,
Koler, Kiefhaber, Közel, Kress, Landauer, Lang, Lau-
binger, Löbner, Mendel, Merkel, Müllner, Neumeister.
Nagel, Nördlinger, Oestreicher, Ortlicb, Ottnannt, Paum-
gärtner, Pfinzing, Puck, Pusch, Rab, Ranckh, Rauer,
Reckh, Reif, Rothmann, Rummel, Saarwirth, Schedel,
Scheubenpflug, Schmelzing, Schüsselberger, Sigwein, Stark,
Strobel, Stromer, Teuftel, Tezel, Tillinger, Toppler, Tucher,
Vohenstein, Waldstromer, Zeichenmeister, Ziegler. Im
sechzenten Jahrhundert behauptete sich der Handel Nürn-
bergs noch immer auf einer ansechnlichen Höhe, obgleich
die Blüthe des deutschen Handels überhaupt und mit ihm
auch die der Nürnberger in diesem Jahrhundert bereits
ın Abnahme ist: denn der deutsche Hansahund trennt sich.