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kam 1427 an Nürnberg. Zwei grosse Fabriken, die auf 
Aktien gegründete Kammgarnspinnerei und die 
v. Kramer-Klettsche Maschinenfabrik, welche 
über 1000 Arbeiter beschäftigt (gegründet 1841) beleben 
gegenwärtig den Ort, der auch einige schöne, mit ansehn- 
lichen Gebäuden versehene Gärten besitzt. Ueber den neuen 
Eisenbahnhof, von dem bereits gesprochen, gelangen wir 
nach dem v. Petz’schen Dorfe Lichtenh of, in dessen 
Schlosse man noch die Zimmer zeigt, welche König Gu- 
Stav Adolph, dessen Lager hauptsächlich diese südliche 
Gegend vor der Stadt einnahm, bewohnt hat; auch seine 
Tochter Christina wohnte später einmal in dem Schlousse. 
Ganz in der Nähe befinden sich die erst in den jüngsten 
Jahren aufgeführten Gebäude der Kreis-Landwirth- 
Schaftsschule. Der Boden in dieser Gegend ist äus- 
serst mager, er bestand aus purem Sande ohne allen 
Humus; um so erfreulicher ist es, ass die Landwirth- 
schaftsschule ihn gleichwohl schon ziemlich ergiebig ge- 
macht hat. Weiter hinaus. hinter dem Waldessaum, ge- 
langen wir an den Dutzendteich, eine anschnliche 
Wasserfläche mit einer Wirthschaft und Parkanlage am 
nördlichen Ufer und der Spät’schen Maschinenfabrik. Von 
da wenden wir uns nach der Stadt zurück und kommen 
an den Garten. des Culturvereins und an das ansehn- 
liche Etablissement der Zeltnerschen Ultramarin- 
Fabrik (1842 gegründet), dessen zahlreiche hohe Schorn: 
steine der Luft freilich kein besonderes Aroma mittheilen, 
Die Spaziergänge um die Stadt werden durch die Dämpfe 
der vielen Fabriken, weiche nach und nach vor den Mauern 
entstanden sind und fast jährlich neu emporwachsen, sehr 
empfindlich beeinträchtigt, und das stille, nutzbringende 
Volk der Quiescenten und Partikuliers, das neben den 
Annehmlichkeiten der Stadt ganz besonders gesunde Luft 
aufsucht, wird bei den steigenden Preisen der Wohnungen 
und Lebensbedürfnisse den Gerüchen und Dämpfen, die 
sich von einzelnen Fabriken oft viertel- und halbe Stunden 
weit verbreiten, nach und nach wohl unbemerkt und 
friedlich weichen. In der Nähe der Zeltner’schen Fabrik 
ist der schöne Hafen des Ludwigs-Donau-Main- 
Kanals,ein mächtiges längliches Viereck, 1840 ange- 
legt. Nimmer hätten es sich die alten Nürnberger träu- 
men lassen, dass ihre mitten in einer grossen sandigen 
Ghillany . Nürnhere.
	        
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