Volltext: Nürnberg

175 
1]Sa 
mM 
Mn 
AN- 
(18. 
AM 
te 
NES 
las 
in 
l 
cm 
ler 
5 
ih 
te 
‚er 
1 
{= 
15 
Da 
= 
ine 
le, 
:{E, 
AM 
‚en 
IN- 
Jar 
AP 
re 
1el 
rD, 
2D 
"6, 
ol- 
en 
ee 
5 
gegen Norden, im Ganzen eine starke Stunde von Nürn- 
berg, liegt das v. Kress’sche Dorf Kraftshof und in 
dessen Nähe der dem pegnesischen Blumenorden 
zugehörige Irrhain. Es möge diese Gelegenheit benützt 
werden, über die Entstehung dieses Ordens Etwas zu 
sagen. Er ist eine Nachbildung des Palmenordens und 
wurde von einem nürnberger Mitgliede desselben, Georg 
Philipp Harsdörfer, welcher wünschte, dass auch in 
Nürnberg und Franken überhaupt ein sulcher Orden 
zur Verbesserung der deutschen Sprache und Dichtkunst 
erblühe, und dessen Freund, dem Dichter Johann Klai 
aus Meissen, der damals in Nürnberg seinen Wohnsitz 
aufgeschlagen hatte, 1644 gegründet. Der Umstand, dass 
bei einem dichterischen Wettstreit keiner der beiden be- 
freundeten Stifter den als Preis bestimmten Blumenkranz 
annehmen wollte, sondern sich nur eine Blume aus dem- 
selben zueignete, gab Veranlassung, dass sich jedes Mit- 
glied des Ordens neben einem idyllischen Namen auch 
den einer Blume beilegte, und dass sich die Mitglieder 
als Blumenhirten, Pegnitzschäfer, pegnesische 
Blumenhirten-Gesellschaft bezeichneten. Anfangs 
versammelten sie sich auf einer mit einigen Laubbäumen 
besetzten Wiese an der Pegnitz, zwischen der Weiden- 
mühle und Schniegling; der Ort, welcher jetzt nicht mehr 
kenntlich ist, bekam von diesen Zusammenkünften den 
Namen Poetenwäldchen. Als der Besitzer der Wiese 
aber den Platz umzäunte, legte der damalige Ordenspräses 
Martin Limpurger, Pfarrer zu Kraftshof, mit Geneh- 
migung des Rathes, im Jahre 1676 den dortigen Irrhain 
an. Der Blumenorden besteht noch heute. Der Irrhain 
selbst, ein hübscher, mit Bäumen und Strauchwerk be- 
setzter Platz, stellt in der That einen Hain vor, zeigt 
auch mehrere Denksteine auf, ist aber an Umfang nicht 
bedeutend; so dass man, wenn er nicht vielleicht einst 
nach Art der französischen Irrgärten mit zugeschnittenen 
Laubwänden versehen war, nicht begreift, wie man sich 
darin hätte verirren können. Wir wenden uns ostwärts 
nach der Stadt zurück und gelangen vor dem Laufer 
Thore auf einen grossen, mit Kastanienbäumen besetzten 
Rasenplatz, welcher bis in die jüngsten Jahre der Juden- 
bühl genannt wurde. Der allgemeinen Sage nach hätte 
er diesen Namen erhalten. weil einst Juden darauf ver- 
A
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.