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gegen Norden, im Ganzen eine starke Stunde von Nürn-
berg, liegt das v. Kress’sche Dorf Kraftshof und in
dessen Nähe der dem pegnesischen Blumenorden
zugehörige Irrhain. Es möge diese Gelegenheit benützt
werden, über die Entstehung dieses Ordens Etwas zu
sagen. Er ist eine Nachbildung des Palmenordens und
wurde von einem nürnberger Mitgliede desselben, Georg
Philipp Harsdörfer, welcher wünschte, dass auch in
Nürnberg und Franken überhaupt ein sulcher Orden
zur Verbesserung der deutschen Sprache und Dichtkunst
erblühe, und dessen Freund, dem Dichter Johann Klai
aus Meissen, der damals in Nürnberg seinen Wohnsitz
aufgeschlagen hatte, 1644 gegründet. Der Umstand, dass
bei einem dichterischen Wettstreit keiner der beiden be-
freundeten Stifter den als Preis bestimmten Blumenkranz
annehmen wollte, sondern sich nur eine Blume aus dem-
selben zueignete, gab Veranlassung, dass sich jedes Mit-
glied des Ordens neben einem idyllischen Namen auch
den einer Blume beilegte, und dass sich die Mitglieder
als Blumenhirten, Pegnitzschäfer, pegnesische
Blumenhirten-Gesellschaft bezeichneten. Anfangs
versammelten sie sich auf einer mit einigen Laubbäumen
besetzten Wiese an der Pegnitz, zwischen der Weiden-
mühle und Schniegling; der Ort, welcher jetzt nicht mehr
kenntlich ist, bekam von diesen Zusammenkünften den
Namen Poetenwäldchen. Als der Besitzer der Wiese
aber den Platz umzäunte, legte der damalige Ordenspräses
Martin Limpurger, Pfarrer zu Kraftshof, mit Geneh-
migung des Rathes, im Jahre 1676 den dortigen Irrhain
an. Der Blumenorden besteht noch heute. Der Irrhain
selbst, ein hübscher, mit Bäumen und Strauchwerk be-
setzter Platz, stellt in der That einen Hain vor, zeigt
auch mehrere Denksteine auf, ist aber an Umfang nicht
bedeutend; so dass man, wenn er nicht vielleicht einst
nach Art der französischen Irrgärten mit zugeschnittenen
Laubwänden versehen war, nicht begreift, wie man sich
darin hätte verirren können. Wir wenden uns ostwärts
nach der Stadt zurück und gelangen vor dem Laufer
Thore auf einen grossen, mit Kastanienbäumen besetzten
Rasenplatz, welcher bis in die jüngsten Jahre der Juden-
bühl genannt wurde. Der allgemeinen Sage nach hätte
er diesen Namen erhalten. weil einst Juden darauf ver-
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